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Die Universitätsmedizin Mainz will das ambulante Angebot ausbauen

Viele Operationen oder Behandlungen, die derzeit einen längeren Krankenhausaufenthalt erfordern, werden bald in der Ambulanz der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt. Unterwegs musste Rheinland-Pfalzs größtes Klinikum vieles umdenken.

Menschen gehen durch den Eingang der Johannes Gutenberg-Universitätsmedizin Mainz..aussiedlerbote.de
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Die Universitätsmedizin Mainz will das ambulante Angebot ausbauen

Die Universitätsmedizin Mainz hofft, das ambulante Behandlungsangebot für ihre Patienten in den kommenden Jahren deutlich ausweiten zu können. Damit wolle man Ressourcen effizienter nutzen, Patientenwünschen gerecht werden und stationäre Kapazitäten für andere Aufgaben gewinnen, erklärte Vorstandsvorsitzender Norbert Pfeiffer am Montag in Mainz.

„Ambulatoryization“-Projekte umfassen die Erweiterung der ambulanten Operationssaalkapazität und sollten bei der Planung des neuen Zentrumsgebäudes berücksichtigt werden. Es ist Teil eines Baumasterplans, der bis 2038 Investitionen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro in die Universitätsmedizin vorsieht. Pfeiffer sagte, das Programm würde die Häuser stärker verändern als die Einführung des DRG-Systems, eines Pauschalsatzes pro Fall. Ambulante Bereiche müssen anders gestaltet sein als stationäre Behandlungsbereiche. Wege müssen kürzer werden, Patienten können virtuell zum OP-Tisch gehen, es müssen Räume für Angehörige, Empfangstheken sowie Schließfächer und Umkleidekabinen für Patienten bereitgestellt werden. All dies gilt es nun zu berücksichtigen.

Das ambulante Versorgungsvolumen des Universitätsklinikums, das alle Patienten umfasst, die in irgendeiner Form versorgt werden, aber nicht über Nacht bleiben, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2018 lag die Zahl bei etwa 530.000, für dieses Jahr rechnet die medizinische Fakultät der Universität mit etwa 570.000. Geht man von einem jährlichen Anstieg der Zahl um 5 Prozent aus, prognostiziert das University College of Medicine, dass bis 2035 etwa 1,1 Millionen Menschen ambulante Pflege erhalten werden. Im Vergleich dazu verzeichnet die Einrichtung derzeit jährlich etwa 60.000 stationäre Aufnahmen. Schätzungsweise 20 Prozent dieser Arbeiten könnten eines Tages ambulant erledigt werden, sagte Pfeiffer.

In Deutschland gibt es viel mehr Kliniken und Krankenhausbetten als in den europäischen Nachbarländern. Allerdings wird es immer schwieriger, für all diese Häuser genügend Fachkräfte zu finden. In den Nachbarländern wird inzwischen verstärkt ambulant behandelt. Mittlerweile schafft die Medizintechnik auch mehr Möglichkeiten für die ambulante Versorgung. Anästhetika sorgen dafür, dass Patienten schneller aufwachen, und Operationen sind erträglicher als zuvor, es kommt zu weniger Blutungen und der Bedarf an Schmerzmitteln ist geringer. Darüber hinaus wurde der Katalog der ambulanten Leistungen der Honorarpraxis zuletzt erweitert und wird auch im kommenden Jahr weiter ausgebaut.

Großes Potenzial sieht Pfeiffer in der Zukunft in der Kardiologie, Gynäkologie, Urologie und Orthopädie, wo bisher stationäre Behandlungen ambulant durchgeführt werden können. Auf diese Weise kann Raum für komplexe Eingriffe geschaffen werden, die nach Inkrafttreten der geplanten Krankenhausreformen in wenigen Jahren ausschließlich in Universitätskliniken durchgeführt werden.

Die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Krankenhausreform sieht vor, dass Kliniken künftig in Leistungsgruppen aufgeteilt werden. Diese zielen darauf ab, einheitliche Qualitätsstandards, beispielsweise hinsichtlich Ausstattung, Personal und Behandlungserfahrung, sicherzustellen und letztlich festzulegen, welche Einrichtungen welche Leistungen erbringen. Es sei absehbar, dass komplexe Krebsbehandlungen, interdisziplinäre Behandlungen, bestimmte Herzbehandlungen, die Behandlung von Hochrisikopatienten oder technisch aufwändige Fälle zur Behandlung und Diagnose weiterhin an Einrichtungen wie der Universitätsmedizin Mainz verbleiben werden, sagte Pfeiffer auch der ärztliche Direktor. Trotz des Trends zur ambulanten Versorgung gilt auch in Zukunft für Patienten: „Niemand wird vor die Tür gesetzt.“

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Quelle: www.dpa.com

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