Die Region Ahrtal. - Die Überlebenden der Überschwemmungen sind weiterhin auf der Suche nach Ermittlungen.
Wochen nach der Einstellung der Untersuchungen zum Hochwasser des Jahres 2021 im Ahrtal protestieren noch einige Überlebende gegen diese Entscheidung. Ralph Orth, Vater einer Frau, die bei dem Hochwasser ums Leben kam, teilte am Montag in Koblenz ihre Pläne mit, bei der nächsten Justizministerkonferenz in Hannover ein Vigil mit 135 weißen Puppen abzuhalten.
Das Kunstwerk des Künstlers Dennis Meseg mit den in weißes Folie eingehüllten Körpern soll die 135 Opfer des Ahrtal-Hochwassers symbolisieren. Das Installation wurde zuvor in Mainz gezeigt. Die Genauigkeiten des Vigil-Ortes und der Zeit sind noch nicht bekannt. Orth betonte klar: "Wir fordern, dass die Justizministerkonferenz diesen außergewöhnlichen Rechtsfall des Verantwortungsbereichs für das Hochwasserkatastrophe erneut aufgreift und Ordnung schafft."
Der Rechtsanwalt Christian Hecken, der die Orth-Familie vertritt, teilte zudem mit, dass sie gegen das Justizministerium und Minister Herbert Mertin (FDP) vor dem Verwaltungsgerichtshof Koblenz wegen "Unterlassung und Fahrlässigkeit" klagen. Das Verwaltungsgericht Mainz bestätigte die Klage der Überlebenden gegen das Justizministerium und Mertin bezüglich der Einstellung der Untersuchungen zum Ahrtal-Hochwasser.
Orth betonte: "Wir fühlen noch immer nach all dieser Zeit, etwas zu tun – insbesondere mit all den anderen Personen, die ihr Leben verloren oder verletzt wurden." Er fügte hinzu: "Die Verantwortung wird überprüft, und Gerechtigkeit wird am Ende gesetzt." Das Staatsanwaltschaftsamt Koblenz beendete die Untersuchungen zum Ahrtal-Hochwasser im April, was zu 135 Todesopfern im Ahrtal allein und einem unbekannten Opfer führte.