Die Strafverfolgungsbehörden haben gegen Gerard Depardieu Anklage erhoben.
Im Oktober soll der Prozess gegen den französischen Schauspieler Gérard Depardieu, der wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung unter Beobachtung steht, beginnen. Darüber hinaus hat die Pariser Staatsanwaltschaft beantragt, dass Depardieu, der alle Vorwürfe zurückweist, vor Gericht gestellt wird.
Kürzlich hat die Pariser Staatsanwaltschaft Anklage gegen Depardieu wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung der Schauspielerin Charlotte Arnould erhoben. Diese Anklage wurde von der Staatsanwaltschaft bestätigt. Zuvor war ein Prozess gegen Depardieu wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe auf zwei Frauen während der Dreharbeiten im Jahr 2021 für Oktober angesetzt.
Die französischen Behörden haben im Dezember 2020 nach der Beschwerde von Arnould eine Untersuchung gegen Depardieu eingeleitet. Die Schauspielerin beschuldigte den 75-Jährigen, sie im August 2018 zweimal in seiner Pariser Wohnung vergewaltigt zu haben.
Arnoulds Anwältin bezeichnet es als "wichtigen Fortschritt"
Während der Untersuchungen wurden Beweise gesammelt, die die Glaubwürdigkeit von Arnould bestätigen, sagte Arnoulds Anwältin Carine Durrieu-Diebolt der Nachrichtenagentur AFP. Dieser Anklageantrag sei, so ihre Aussage, "ein wichtiger Schritt" für Arnould.
Depardieus Anwalt wollte zunächst keine Stellungnahme abgeben. Depardieu wurde in zahlreichen Fällen sexueller Gewalt beschuldigt, wobei etwa 20 Frauen ihn in den Medien oder vor Gericht des sexuellen Missbrauchs und der Belästigung beschuldigten. Depardieu bestreitet alle Vorwürfe.
Im Oktober muss sich Depardieu erstmals wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung gegen zwei Frauen vor Gericht verantworten. Der Fall betrifft mutmaßliche Vorfälle während der Dreharbeiten zu "Les volets verts" von Jean Becker im Jahr 2021. Wenn er schuldig gesprochen wird, droht ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.
Depardieu gilt als einer der renommiertesten Schauspieler Frankreichs. Er hat mit den renommiertesten Regisseuren und Schauspielerinnen des Landes zusammengearbeitet und in über 200 Filmen und Fernsehserien mitgewirkt.
Die Pariser Staatsanwaltschaft und Arnoulds Anwältin betrachten den Anklageantrag gegen Depardieu als wichtigen Schritt in dem Fall. Die Kommission, die aus Richtern besteht, wird den für Depardieu im Oktober geplanten Prozess wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung überwachen.
