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Die Spenden an die Tafel Schleswig-Holstein gehen zurück

Lebensmittelbanken im Norden sind mit einem Mangel an Lebensmittelspenden konfrontiert. Einige Lebensmittelbanken nehmen seit einiger Zeit sogar keine neuen Kunden mehr an. Diese Situation lässt die Bedürftigen leiden.

Einkaufswagen im Supermarkt sind mit Lebensmitteln gefüllt..aussiedlerbote.de
Einkaufswagen im Supermarkt sind mit Lebensmitteln gefüllt..aussiedlerbote.de

Die Spenden an die Tafel Schleswig-Holstein gehen zurück

Es werden immer weniger Lebensmittel an die Tafel Schleswig-Holstein gespendet. „Die Spenden des Einzelhandels sind stark zurückgegangen“, sagte Frank Hildebrandt, Vorstandsmitglied von Tafelkiel, der Deutschen Presse-Agentur. Das liegt auch daran, dass der Handel auf Nachhaltigkeit setzt.

Dadurch haben die Lebensmittelbanken weniger Vorräte. Gleichzeitig muss das Unternehmen mit den Lebensmitteln auch einen Gewinn erzielen. Laut Hildebrandt bedeutet dies, dass das Produkt nicht mehr in großem Umfang hergestellt oder vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums mit einem Preisnachlass verkauft wird. Infolgedessen mangelt es den Lebensmittelbanken an etwa 50 % ihrer normalen Lebensmittelmenge.

Das Vorstandsmitglied sagte, einige Kieler Tafeln hätten seit April letzten Jahres keine Studierenden mehr aufgenommen. Es verursachte auch Stress für die Freiwilligen, wenn sie Menschen wieder wegschicken mussten. Bei unzureichender Verbreitung lohnt sich ein Tafelsystem nicht.

Hildebrandt sagte, diese Entwicklung sei auch auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zurückzuführen. Die Unterstützung der Flüchtlinge in der Bevölkerung ist groß, was bedeutet, dass die Spenden geringer ausfallen. Allerdings warnte er davor, Flüchtlinge und bedürftige Einheimische über Tafeln gegeneinander auszuspielen.

Hildebrandt betonte, dass die Politik eigentlich in der Verantwortung des Anbieters liegen sollte. Lebensmittelbanken verteilen lediglich verfügbare Lebensmittel um und ermöglichen so armen Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft.

Auch Christian Pagel, Mitglied des Johannette-Landesverbandes, der Tafeln in Flensburg, Schleswig, Kropp und Schöneberg verwaltet, meldete unzureichende Spenden. Die Menschen sind bereit zu spenden, doch einige Lebensmittelmärkte bieten nichts mehr an.

Darüber hinaus sagte Pagel, dass die Menschen zunehmend zurückhaltend seien, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dadurch ist der Transport schwieriger zu organisieren und oft muss auf Vollzeitkräfte zurückgegriffen werden.

Der Zutritt zu den Tischen der Johanniter hat jedoch noch nicht aufgehört. Aber nicht alle Bedürftigen können kommen. „Diese Zeiten sind vorbei“, betonte Pagel.

Quelle: www.dpa.com

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