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Die SPD-Fraktion kritisiert die kostspielige Forschung zur Einsamkeit.

Die Landesregierung gibt 63.600 Euro für eine Studie über Einsamkeit im Alter aus. Die SPD behauptet, es gäbe kein Wissensdefizit, fordert aber Handlungsbedarf und gibt Empfehlungen.

Birte Pauls (SPD), Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtags, steht im Kieler Landeshaus.
Birte Pauls (SPD), Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtags, steht im Kieler Landeshaus.

Gemeinschaftliche Angelegenheiten - Die SPD-Fraktion kritisiert die kostspielige Forschung zur Einsamkeit.

Die Sozialdemokratische Partei (SPD) hat die Landesregierung dafür kritisiert, soziale Themen zu ignorieren. Birte Pauls, eine Gesundheitspolitikerin der SPD, sprach dem Deutschen Presse-Agentur über die Ursachen der Einsamkeit bei Senioren: "Die wahrscheinlich häufigsten Gründe für Einsamkeit im Alter sind wahrscheinlich Armut, Krankheit, Mangel an Bildung, wechselnde Lebensumstände und unzureichende Reaktionen." Sie kritisierte ein von der Landesregierung in Auftrag gegebenes Studium, das 63.600 Euro gekostet hat: "Wir haben kein Wissenproblem, wir haben eine Handlungsdefizit. Teure Studien ändern das nicht. Andere Länder haben dieses Thema seit Jahren mit verschiedenen Ansätzen angegangen."

Ministerin für Soziales der Grünen Partei, Aminata Touré, beschuldigte Pauls, keine soziale Politik zu gestalten. "Wir müssen aufhören Zeit mit Arbeitsgruppen, Runderhalten, Kommissionen, Ausschreibungen und Studien zu verschenken. Diese Aktivitäten hindern uns daran, sofort Handlungen zu treffen. Soziale Politik ist nicht nur über schöne Bilder auf sozialen Medien, sondern legt die Grundlage für eine gerechte und harmonische Gesellschaft."

Pauls betonte, dass viele Menschen in Pflegeheimen oder Pflegeeinrichtungen einsam sind, weil sie geringe Möglichkeiten haben, an sozialen Aktivitäten teilzunehmen, was oft durch einen Mangel an Entlastungspflege verursacht wird. Sie unterstrich die Bedeutung, Einsamkeit anzugehen, da sie schwerwiegende Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit haben kann. Pauls erwähnte auch ein Vorschlag des Arbeiterwohlfahrtsverbandes - soziales Nachbarschaftsmanagement - als mögliche Lösung.

"In Dänemark geht es seit Jahrzehnten um Ortsspezifische Sozialarbeit, und in England gibt es sogar ein eigenes Ministerium, das allein das Einsamkeitsproblem als querschnittig behandelt.", sagte Pauls. Die SPD hat bereits eine Lösung vorgeschlagen, die 'Vor-Ort-für-dich-Kraft' heißt, die die Bedürfnisse für Unterstützung im Alltag analysiert und die lokale Gemeinschaft an der Hilfe beteiligt.

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