Die Solarbranche sucht immer mehr Fachkräfte
Laut einer aktuellen Studie steigt der Bedarf an Fachkräften für den Ausbau der Solar- und Windenergie rasant an. Eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (IW) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung weist für 2022 52.000 Online-Stellenanzeigen für die Solarbranche aus, mehr als doppelt so viele wie 2019. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurde ein Rekord von 36.000 Stellen in der Solarbranche ausgeschrieben.
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker sowie Bauelektriker sind besonders gefragt. Auch immer mehr Dachdecker werden mit der Installation von Solaranlagen beauftragt. Experten sehen die Gefahr von Engpässen: "Die wachsende Nachfrage in der Solarbranche verschärft den Wettbewerb um die ohnehin knappen Fachkräfte", sagt Jana Fingerhut, Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann-Stiftung.
Die Autoren der IW-Studie warnen, dass das Gelingen der Energiewende davon abhängt, ob genügend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen. Deshalb sei es wichtig, die Berufe im Bereich der erneuerbaren Energien bekannter und attraktiver zu machen.
Auch im Bereich der Windenergie steigt die Nachfrage.
Einem Bericht des europäischen Dachverbands Solar Power Europe (SPE) vom Oktober zufolge meldet auch die Solarindustrie in ganz Europa einen enormen Bedarf an mehr Fachkräften. Im vergangenen Jahr hatte die Branche 648.000 "Vollzeitbeschäftigte" geschaffen - eine Zahl, die bis 2027 auf 1,2 Millionen ansteigen könnte, so SPE. Die größte Nachfrage nach Fachkräften besteht laut SPE in Deutschland.
Nach den jüngsten Daten des Beschäftigungsmonitors der Bertelsmann-Stiftung ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Windenergiebranche ebenfalls gestiegen, wenn auch mit deutlich schwächerer Dynamik und auf niedrigerem Niveau. Im Jahr 2022 wurden fast 15.000 Stellenausschreibungen für entsprechende Berufe registriert, 2019 waren es knapp 14.000. Experten führen die Unterschiede in der Solarbranche auf die Anzahl der Anlagen zurück. Derzeit gibt es mehr als 3 Millionen Photovoltaikanlagen und 30.000 Windkraftanlagen an Land und auf See. Allerdings sind Windkraftanlagen komplexer zu planen und zu bauen.
Quelle: www.dpa.com
