- Die Regierung setzt mit Hilfe ihrer Reserven Maßnahmen zur teilweisen Schuldenerlassung für Unimedizin um.
Rheinland-Pfalz' Finanzplanung für die nächsten zwei Jahre enthüllt
Das Bundesland Rheinland-Pfalz wird seine Ausgaben im kommenden Jahr erhöhen, wobei das Universitätsklinikum Mainz eine teilweise Schuldenentlastung in Höhe von 400 Millionen Euro erhält. Diese Entlastung, die Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) erwähnt hat, wird die Hälfte der Schulden der Einrichtung reduzieren. Auch genehmigt vom Kabinett in Mainz, enthält der Doppelhaushalt zusätzliche Finanzmittel für Gemeinden, mit erheblichen Investitionen für 2025 geplant.
400 Millionen Euro für die Schuldenentlastung des Universitätsklinikums Mainz
Das Universitätsklinikum Mainz wird als Teil der Pläne des Bundeslandes für 2025 eine finanzielle Entlastung in Höhe von 400 Millionen Euro erhalten. Diese Maßnahme, die Finanzministerin Ahnen erläutert hat, wird die Hälfte der Schulden der Einrichtung reduzieren. Darüber hinaus wird die Finanzierung von Forschung und Lehre für das Krankenhaus erhöht. "Wir möchten dem neuen Vorstand den bestmöglichen Start ermöglichen", sagte Ahnen. Bis zum Ende des Jahres muss der Vorstand eine Strategie zur Beseitigung des Defizits innerhalb von fünf Jahren entwickeln.
Gemeindefinanzausgleichsfonds (GFA) soll deutlich erweitert werden
Im Doppelhaushalt ist eine Erweiterung des Gemeindefinanzausgleichsfonds (GFA) um etwa 349 Millionen Euro gegenüber 2024 geplant. Erstmals wird er 2026 die 4-Milliarden-Euro-Marke überschreiten. Für ein neues Förderprogramm sind 200 Millionen Euro reserviert, das ausgewählte Gemeinden bei ihren Investitionen unterstützt. "Es wird kein Schrotflintenprojekt", erklärte Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD). Details zur Förderung werden später bekannt gegeben. Der Haushalt für diesen Fonds ist erstmals gesichert. Das Ministerium für Bildung bleibt mit einem Ausgabenvolumen von 6,44 Milliarden Euro im Jahr 2025 und 6,51 Milliarden Euro im Jahr 2026 der größte Posten unter den Ministerien.
Stärkung von Polizei und Justiz
Die Polizei wird weiter verstärkt, da das Bundesland die "Zielzahl" von 10.000 ausgebildeten Polizisten, die im Jahr 2024 enthalten ist, überschreiten möchte. In der Justiz sind 200 neue Stellen geplant, davon 36 für Richter und Staatsanwälte. Dies soll dazu beitragen, politische Verbrechen zu bekämpfen und ein klares Signal gegen Hassverbrechen zu senden, sagte Schweitzer.
Darüber hinaus werden 38 Stellen zur Verstärkung der neuen Landesbehörde für Brand- und Katastrophenschutz geschaffen. Für diese Behörde werden für beide Jahre des Doppelhaushalts insgesamt 22 Millionen Euro bereitgestellt. Die Behörde möchte ihre Expertise bündeln, um Gemeinden auf verschiedenen Ebenen bei der Bevölkerungsschutz zu unterstützen.
Erhalt der Aufnahmekapazität
Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, geleitet von Katharina Binz (Grüne), wird im kommenden Jahr mehr als 201 Millionen Euro zusätzlich und insgesamt rund 770 Millionen Euro investieren. Für Migration und Integration sind für 2026 rund 224 Millionen Euro geplant. Die Erweiterung der Aufnahmeeinrichtungen des Bundeslandes aufgrund des Kriegs in der Ukraine wird erhalten bleiben. Gemeinden werden zusätzliche Unterstützung bei der Unterbringung von Flüchtlingen erhalten.
Die Infrastrukturentwicklung, einschließlich Straßen, Brücken und Fahrradwegen, wird mit 500 Millionen Euro unterstützt, wie Ministerin für Wirtschaft Daniela Schmitt (FDP) ankündigte, was ein Rekordinvestment darstellt. Rund 184 Millionen Euro werden für das kommunale Verkehrsnetz bereitgestellt. Bedeutende Projekte umfassen die Modernisierung der Hochstraße in Ludwigshafen und den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz.
Finanzministerin Ahnen bezeichnete den Entwurf des Doppelhaushalts als eine zweijährige Phase wirtschaftlichen Unsicherheit. Es wird erwartet, dass eine "normale wirtschaftliche Situation" Zeit brauchen wird, um wiederhergestellt zu werden.
Die Einnahmen werden für 2025 auf 19,17 Milliarden Euro und für 2026 auf 19,85 Milliarden Euro geschätzt - etwas mehr als die für dieses Jahr geschätzten 18,02 Milliarden Euro.
Die Ausgaben werden von 2024 auf 2025 deutlich steigen
Die Ausgaben steigen zunächst deutlich von den geschätzten 22,73 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf 25,16 Milliarden Euro im Jahr 2025 - ein nahezu 10-prozentiger Anstieg, und 25,45 Milliarden Euro im Jahr 2026. Der signifikante Anstieg im Jahr 2025 lässt sich teilweise durch die Schuldenentlastung des Universitätsklinikums Mainz und das neue Förderprogramm für Gemeinden erklären. Laut Ahnen machen Personalkosten etwa 37 Prozent der Ausgaben des Bundeslandes aus.
Im Jahr 2025 sind 1.508 zusätzliche Stellen geplant, und im Jahr 2026 sind 404 Stellen geplant, davon gehen über 948 bzw. 225 an Schulen.
Für 2025 wird ein Finanzierungsdefizit von rund 934 Millionen Euro erwartet, ohne Berücksichtigung von ausstehenden Schuldenrückzahlungsverpflichtungen. Für 2026 ist eine Nettokreditaufnahme von 363,0 Millionen Euro geplant.
Der Doppelhaushaltsentwurf wird nun vom Landtag beraten, wobei die endgültige Entscheidung beim Landtag als Haushaltsgesetzgeber liegt.
Kritik aus der Opposition. (Dieser Absatz bleibt unverändert.)
Die Opposition hat bereits ihre Missbilligung geäußert. Der Finanzexperte der CDU-Fraktion, Christof Reichert, betont die unzureichenden finanziellen Ressourcen der Gemeinden, die unzureichende Investitionen in die Bildung und den erheblichen Rückstand bei der Instandhaltung der Infrastruktur. Er erwähnt auch den Mangel an Schwerpunkt auf die Steigerung der Krankenhausinvestitionen. Auf der anderen Seite erklärt Iris Nieland, die für die Haushaltspolitik der AfD-Fraktion zuständig ist, dass der Haushalt 2025 stark auf Reserven angewiesen ist und die erwartete Schuldenlast im Jahr 2026 darauf hindeutet, dass die Ampelkoalition es nicht ernst mit der Haushaltspolitik meint.
Reserven für Schuldenentlastung genutzt
Ein erheblicher Teil der Reserven wurde für die Schuldenentlastung verwendet, insbesondere 400 Millionen Euro für die Entlastung der Schulden des Universitätsklinikums Mainz.
Gemeinden profitieren von Reservefonds
Ein neues Förderprogramm wird eingeführt, bei dem 200 Millionen Euro aus den Reservefonds bereitgestellt werden, um ausgewählten Gemeinden bei ihren Investitionen zu unterstützen.