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Die Regierung beabsichtigt, den von der Kohle abhängigen Gebieten gezieltere Beihilfen zu gewähren.

Klimaminister Habeck will den Kohleausstieg in den östlichen Regionen beschleunigen. Er entscheidet sich gegen gesetzliche Eingriffe und setzt stattdessen auf die Dynamik des Marktes. Er strebt einen schnelleren Strukturwandel an.

Windräder drehen sich vor der Kulisse des Braunkohlekraftwerks Schkopau westlich von Halle (Saale).
Windräder drehen sich vor der Kulisse des Braunkohlekraftwerks Schkopau westlich von Halle (Saale).

Änderung des Rahmens - Die Regierung beabsichtigt, den von der Kohle abhängigen Gebieten gezieltere Beihilfen zu gewähren.

Das Bundesministerium plant, die Zuständigkeit der staatlichen Finanzhilfeprogramme in den ehemaligen Steinkohlegebieten zu erweitern, um die Strukturveränderung zu beschleunigen. Unternehmen können nun auch direkte Finanzierung für Neugründungen erhalten. Beispielsweise soll Finanzierung für die Entwicklung der Solarenergie bereitgestellt werden, erklärte am Montag der Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) in Bad Saarow während des Ostdeutschen Wirtschaftsforums.

Gibt es eine frühere Kohlephase-out im Osten?

Ein Bericht des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums legt nahe, dass die vorgesehene Auskohlung aus kohlebasierter Energieerzeugung bis 2038 im Osten unverändert bleibt. "Die Bundesregierung wird keine politischen Bemühungen unternehmen, um diesen gesetzlichen Termin zu ändern." Umgekehrt bleiben vorgesehene Abzüge vor 2038 sowie staatliche und regionale Maßnahmen unberührt.

Das Motiv ist, dass die geplante Reform des Europäischen Emissionshandelsystems (EU ETS) dazu führen soll, dass Kohlekraftwerke weniger rentabel werden. Darüber hinaus verweist der Bericht auf den fortlaufenden Ausbau von Erneuerbaren Energien und den geplanten Bau neuer Gaskraftwerke, die auf Wasserstoff umgestellt werden können - und die Möglichkeit, den Kohleausstieg auf 2035 zu beschleunigen.

Das Dokument lautet: "Wenn die Kohlekraftwerke bereits deutlich vor 2038 auslaufen und der Rückzug auch früher in den ostdeutschen Steinkohlegebieten erfolgt, ist es wichtig, die Übergangsphase so effektiv wie möglich zu gestalten."

Für das Rheinland gibt es bereits eine Einigung zwischen Politik und der Energiefirma RWE, den Kohleausstieg bis 2030 durchzuführen.

Habeck hatte am Anfang des Jahres 2023 erklärt, dass eine frühere Kohlephase-out im Osten bis 2030 nur mit einer breiten Koalition möglich wäre. "Das wird nicht durchgesetzt, sondern als vernünftiges Konzept angesehen."

Die Bundesbehörden investieren Milliarden Euro in die Umstrukturierung der Kohlegebiete. Es finden zahlreiche öffentliche Projekte und Infrastrukturinvestitionen in den Kohlegebieten statt, laut der Aussage. Trotzdem gab es bisher keine Möglichkeiten, spezifisch Innovationen und Unternehmen zu unterstützen, die sich auf neue Transformationstechnologien konzentrieren.

Dies soll sich ändern: Die Bundesregierung wird Unternehmen bei der Gründung neuer Betriebe mit direkten Investitionen unterstützen - z.B. die Errichtung von Produktionsanlagen für die Herstellung von Akkumulatoren, Solarpaneelen, Windkraftanlagen oder Wärmepumpen. Dadurch soll die lokale Wirtschaft angeregt, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verlangsamt und die industrielle Umstrukturierung beschleunigt werden.

Habeck sagte, bisher sei die Finanzierung an Infrastrukturbauprojekte gebunden gewesen. Jetzt wird eine Anfrage der Regionen erfüllt, indem neue Möglichkeiten eingeführt werden. Unternehmen wollen ihre Betriebe errichten, und Geld ist verfügbar - "weil die 12 'Bush-Häuser'-Nachahmungen nicht mehr notwendig sind. Geld ist da, es gibt Unternehmen. Jetzt müssen sie miteinander verbunden werden."

Das Ministerium empfiehlt, die Dauer der Finanzierungsprogramme zu verlängern und ungenutzte Gelder bis zu drei Jahren nach Ende der Finanzierungsperiode verwenden zu dürfen. Außerdem soll das Programm "STARK" erweitert werden, in Beratung mit den Ländern. Um die Verkehrsinfrastruktur in den Gebieten zu verbessern, soll die Planung für bereits genehmigte Bahnprojekte initiiert werden, einschließlich der Erweiterung der Berlin-Görlitzer Bahnstrecke.

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