zum Inhalt

Die rechtsextreme Gruppe „Knockout 51“ erleidet einen weiteren Schlag

Der mutmaßliche Anführer der rechtsextremen Kampfsportgruppe Knockout 51 steht seit Wochen vor dem Oberlandesgericht Jena vor Gericht. Derzeit wurde ein weiterer mutmaßlicher krimineller Anführer festgenommen.

Auf der Straße parkte ein Streifenwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht. Foto.aussiedlerbote.de
Auf der Straße parkte ein Streifenwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht. Foto.aussiedlerbote.de

Polizei und Justiz - Die rechtsextreme Gruppe „Knockout 51“ erleidet einen weiteren Schlag

Justiz und Polizei sind erneut gegen die rechtsextreme Kampfsportgruppe „Knockout 51“ vorgegangen. Ein Sprecher der Generalbundesanwaltschaft sagte am Donnerstag in Karlsruhe, dass im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die Organisation am Morgen drei Personen festgenommen worden seien. Zwei Personen wurden wegen des Verdachts der Teilnahme an Knockout 51 festgenommen, eine dritte wegen des Verdachts, die Gruppe zu unterstützen. Vier Objekte in Thüringen wurden durchsucht. Die Durchsuchungen fanden in Erfurt und Eisenach statt, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.

In den Reihen der Knockout51 schlossen sich in den letzten Jahren besonders gewalttätige Rechtsextremisten zusammen. Die Organisation ist hauptsächlich im Raum Eisenach aktiv. „Knockout 51“ ist eine rechtsextreme Kampfsportgruppe, die „durch gemeinsames körperliches Training junge Menschen mit nationalistischem Gedankengut anlockt, sie bewusst mit rechtsextremistischem Gedankengut indoktriniert und körperliche Auseinandersetzungen mit Polizei und Angehörigen fördert.“ „Politische linke Szene und andere, die als kampfwürdig erachtet werden“, heißt es in einer Erklärung des Bundesgeneralstaatsanwalts.

Mutmaßlicher Gangsterboss festgenommen

Einer der nun Festgenommenen soll laut Bundesanwaltschaft einer der Anführer der Gruppe sein. Noch im März 2019 war er Mitbegründer von „Knockout 51“ mit drei der vier Angeklagten, gegen die seit Wochen am Oberlandesgericht Jena ein großes Verfahren zur nationalen Sicherheit anhängig ist. Der Mann schulte die Mitglieder und Kandidaten der Gruppe im Sinne rechtsextremer Ideologie und leitete sogenannte „Kiezpatrouillen“.

Der als Anhänger von Knockout 51 festgenommene Mann ist ein langjähriger Anführer des Rechtsextremismus im ganzen Land. Nach Angaben des Generalbundesanwalts soll er das Anwesen „Flieder Volkshaus“ in Eisenach als Übungsort für „Knockout 51“ genutzt haben. „Er stellte ihnen auch einen Raum als Waffenlager zur Verfügung“, heißt es in der Erklärung.

Geplanter tödlicher Angriff

Die dritte festgenommene Person soll sich im März 2019 der Gruppe angeschlossen haben und am Kampfsport- und Schießtraining teilgenommen haben. Gemeinsam mit dem inzwischen verhafteten Gangsterboss soll er im September 2021 einen tödlichen Anschlag auf Linksextremisten geplant haben. Der Plan scheiterte. Er sollte ein Auto in seinen Gegner fahren.

Die drei Festgenommenen werden später am Tag einem Untersuchungsrichter am Bundesgericht vorgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass an ihrer Festnahme Beamte des Bundeskriminalamtes, der Spezialkräfte der Bundespolizei sowie Polizisten der Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt beteiligt waren.

als terroristische Organisation eingestuft

Ein Sprecher von Karlsruhe sagte, dass die Ermittlungen zu „Knockout 51“ trotz dieser Durchsuchungen und Festnahmen noch nicht abgeschlossen seien. Entgegen der vorläufigen Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Jena bezeichnet der Generalbundesanwalt „Knockout 51“ weiterhin als Terrororganisation.

Vier mutmaßliche Mitglieder der „Knockout 51“ müssen sich derzeit vor dem Oberlandesgericht Jena verantworten. Die Männer planten, politische Gegner unter anderem mit Messern, Äxten und Macheten zu töten, heißt es in der Anklageschrift. Sie haben bereits solche Waffen. Das Gericht erlaubte die Anklage gegen die Männer unter der Bedingung, dass Knockout 51 zumindest vorübergehend nur als kriminelle Vereinigung und nicht als terroristische Vereinigung eingestuft wird.

Der Angeklagte schwieg zu Beginn des Prozesses. Die Verteidiger der Hauptangeklagten forderten später die Einstellung des Verfahrens gegen ihren Mandanten. Das Gericht lehnte den Antrag ab.

Zuletzt gingen Ermittler Ende November gegen die Gruppe vor und führten einen Großeinsatz in den Bundesländern Thüringen und Hessen durch. Das Landeskriminalamt Thüringen (LKA) und die Staatsanwaltschaft Gera teilten mit, dass sich die Maßnahmen auf Eisenach konzentrierten, außerdem würden weitere Liegenschaften im Raum Jena und im hessischen Bad Wildungen durchsucht.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles