Kriminalität - Die Polizei startet eine internationale Operation, um gegen Telefonbetrug vorzugehen
Die Polizei des Landes Rheinland-Pfalz beteiligt sich an einem internationalen Einsatz gegen Betrüger. Die kantonale Kriminalpolizei (LKA) Mainz teilte am Dienstag mit, dass binnen zwei Wochen nach dem Einsatz bundesweit 34 Fälle wegen Bandenbetrugs eröffnet worden seien. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der sogenannte Sun-Tzu-Betrug.
Laut LKA kommen die betrügerischen Anrufe hauptsächlich aus Polen. Kriminelle Tatverdächtige greifen daher vor allem auf die sogenannte Verkehrsunfall-Legende zurück: Ältere Menschen werden am Telefon davon überzeugt, dass ein Verwandter den Autounfall verursacht hat und dass sie nur durch die Zahlung einer hohen Kaution einer Haftstrafe entgehen können.
In vier Fällen in Rheinland-Pfalz soll es den Tätern gelungen sein – insgesamt wurden 200.000 Euro erbeutet. Darüber hinaus wurden drei Personen, die in Hessen Geld sammelten, unter einer von der Trierer Polizei überwachten Telefonnummer festgenommen.
An dem zweiwöchigen Einsatz waren das Bundeskriminalamt (BKA), Europol, alle 16 Bundesländer sowie Polizisten aus Polen, Österreich, der Schweiz und Luxemburg beteiligt. Bei einer Untersuchung Ende November wurde außerdem ein Callcenter am Stadtrand von Warschau aufgedeckt. Die polnische Polizei nahm dort drei Frauen fest, von denen sie angeblich die betrügerischen Anrufe getätigt hatte. Bei den internationalen Ermittlungen wurden insgesamt 27 Verdächtige auf frischer Tat ertappt. Den Quellen zufolge konnten insgesamt 74 Enkelstreiche verhindert werden, wodurch ein Schaden von insgesamt rund 5 Millionen Euro entstand.
Benachrichtigung der Polizei
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Quelle: www.stern.de