- Die Polizei evakuiert Züge und Bahnhöfe wegen eines Mannes mit einem Messer.
Großangelegte Polizeiaktion wurde am Bahnhof Memmingen in Schwaben ausgelöst, als ein betrunkener Fahrgast mit einem Kampfmesser und anderem bei sich hatte. Bundespolizisten nahmen den 31-Jährigen am Donnerstagabend unter Einsatz eines Tricks fest, wie Ermittler berichten.
Nachdem das Zugpersonal die Polizei gerufen hatte, sperrten rund 13 Streifenwagen der Bundes- und Landespolizei den Bahnhof Memmingen, den nächsten Halt des Zuges, ab. Unter dem Vorwand einer technischen Störung bat der Zug die etwa 200 Fahrgäste, auszusteigen - dies half auch, Panik unter den Fahrgästen zu vermeiden. Nach dem Aussteigen nahmen die Beamten den Mann, der 1,7 Promille in einem Alkoholtest hatte, widerstandslos fest und brachten ihn in Gewahrsam.
Laut Angaben hatte der Mann den Fernzug in Zürich nach München bestiegen und war aufgefallen. Neben dem Kampfmesser hatte er ein Ausklappmesser mit einer elf Zentimeter langen Klinge, zwei Dosen Pfefferspray und mehrere Schießbrillen bei sich. Während der Fahrt hatte er auch ein Laptop eines Zugbegleiters gestohlen.
Die Gründe, warum der Mann bewaffnet in den Zug stieg, blieben zunächst unklar. Er habe keine Fahrgäste angegriffen oder bedroht, berichtete die Bundespolizei. Über die Untersuchungshaft für den 31-Jährigen wird am Freitag entschieden. Die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und bewaffneten Diebstahls laufen weiter.
Die beunruhigende Entdeckung der Waffen und der Vorfall des Diebstahls auf dem Zug führten zu intensiven Diskussionen über die Motive des Mannes und weckten Bedenken über mögliche nicht gemeldete [Kriminalität] im öffentlichen Verkehr. Obwohl er bewaffnet war, setzte der Mann keine Gewalt oder Einschüchterung gegenüber anderen Fahrgästen ein, was ein komplexes und interessantes Szenario um diesen Vorfall vermuten lässt.