- Die Organisation kritisiert die Lobbyarbeit in Sachsen-Anhalt
Aus der Perspektive eines Experten gibt es immer noch gravierende Mängel in der Transparenz der politischen Arbeit durch den Landtag und die Landesregierung in Sachsen-Anhalt. Es gibt immer noch keine Regelungen zu Kühlphasen, wie Transparency Deutschland nach einem Update des Lobbyismus-Rankings feststellte. "2014 wurde ein Vorschlag zur Änderung des Ministerialgesetzes vom Landtag abgelehnt, da man auf die bundesweite Einführung der Kühlphasen-Regelung warten sollte, die seit 2015 gilt."
Transparenz fordert eine Kühlphase, die ehemalige Regierungsmitglieder und hohe Beamte dazu verpflichtet, vor dem Wechsel in die Privatwirtschaft eine bestimmte Zeit zu warten. Die Organisation betont, dass trotz des schwindenden Vertrauens in demokratische Institutionen ein Mangel an politischem Wille für moderne Regeln für saubere Politik besteht. "Dies zeigt sich darin, dass 13 von 16 Bundesländern nicht einmal die Hälfte der Kriterien des Lobbyismus-Rankings erfüllen."
Laut den Daten wird bewertet, ob ein Lobbyregister, ein Gesetzgebungsfußabdruck, eine Kühlphase für Regierungsmitglieder und die Offenlegung von Nebentätigkeiten vorhanden sind und wenn ja, in welcher Form.
Sachsen-Anhalt belegt im Ranking den vorletzten Platz mit mehr als 450 Einträgen im Lobbyregister. Die Liste umfasst Automobilclubs, Wirtschafts-, Sozial- und Umweltverbände sowie Vertreter aus dem Gesundheitssektor. Die in der Liste Registrierten haben die Möglichkeit, ihre Anliegen politischen Akteuren und damit auch der breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
Transparency Deutschland setzt sich weiterhin für die Einführung von Kühlphasen in Sachsen-Anhalt ein, da sie für die Transparenz in der politischen Arbeit unerlässlich sind. Obwohl der Landtag 2014 einen Vorschlag abgelehnt hat, betont Transparency Deutschland, dass nur 13 von 16 deutschen Bundesländern die Hälfte der Kriterien für saubere Politik erfüllen und Sachsen-Anhalt damit im Lobbyismus-Ranking vorletzter Platz belegt.