- Die Nachwirkungen des Bibliotheksbrandes zu Ehren, die Nachlassstätte der Herzogin Anna Amalia
Zwanzig Jahre nach dem berüchtigten Brand in der hochangesehenen Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar steht eine Reihe von Veranstaltungen bevor, um der Vergangenheit zu gedenken und in die Zukunft zu blicken. Im Rahmen des Kunstfests Weimar wird die spanische Künstlerin Anna Talens ihre Arbeit "Ars Ignis. Die Poesie der Ruine" in der Rokokohalle und im Studienzentrum der Bibliothek ausstellen, die verkohlte Buchreste und grobe Rußpartikel enthält. Die Ausstellung beginnt am Donnerstag, dem 22. August, und wird von dramatischen Lesungen begleitet.
Am 4. September werden Akademiker die Ursache des Brandes und die Bewahrung beschädigter Bücher analysieren. Am 6. September finden Workshops und Vorträge statt, darunter ein Projekt, das Zeugenaussagen in Videointerviews sammelt und ihre Erfahrungen und Visionen für die Zukunft der Bibliothek teilt. Ein Dialog zwischen dem aktuellen Bibliothekskurator Reinhard Laube und dem damaligen Direktor Michael Knoche ist ebenfalls geplant.
Der Brand am 2. September 2004 wurde durch einen elektrischen Defekt ausgelöst und vernichtete 50.000 Bücher und 35 Gemälde aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Erstaunlicherweise überstanden 28.000 Bücher den Brand unbeschadet, während etwa 118.000 verschiedene Grade von Feuer- und Wasserschäden aufwiesen. Viele dieser "rußbedeckten Bände" werden mit Hilfe moderner Restaurierungstechniken wiederhergestellt, um insgesamt 1,5 Millionen Seiten zu retten.
Die Stiftung betont die wichtige Rolle der Bürgerbeteiligung, da Bürger in der Nacht des Brandes bei der Bergung von Büchern halfen und später beim Wiederaufbau des Gebäudes und der Sammlung beitrugen.
Beim Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre sagte der Bibliothekskurator Reinhard Laube: "Der Brand in der Weimarer Bibliothek 2004 bleibt ein historischer Meilenstein, der unsere Wahrnehmung von Bibliotheken und kulturellen Erbes fundamental verändert hat." Dank fortschrittlicher Restaurierungstechniken konnten zuvor verlorene Bücher wiederhergestellt und als "randverbrannte Bände" in die Sammlung zurückgebracht werden.
Die Klassik Stiftung weist außerdem auf zwei MDR-Produktionen hin, die den Brand gedenken: die TV-Dokumentation "Die Bibliothek brennt – 20 Jahre nach der Weimarer Tragödie" und den Podcast "Befreite Seiten. Der Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek".
Der Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar am 2. September 2004 war ein einschneidendes Ereignis, das die Bibliothek und ihre Sammlung stark beeinträchtigte. Zwanzig Jahre später wird Weimar verschiedene Veranstaltungen abhalten, um an dieses tragische Ereignis zu gedenken und in die Zukunft der Bibliothek zu blicken, darunter Ausstellungen, Workshops und akademische Analysen, die die Widerstandsfähigkeit und das Engagement der Stadt bei der Bewahrung ihres Erbes zeigen.