Die Nachwirkungen der Titan-Katastrophe: Untersuchung der anhaltenden Auswirkungen
Letzteres Jahr erregte die Welt mit der Tragödie des Tauchkapsels "Titan" auf, die zu fünf Todesfällen führte. Untersuchungen zum Vorfall in der Nordatlantik sind noch laufend. Dennoch sind weitere Expeditionen zum Wrack des "Titanic" nicht auszuschließen.
Im letzten Juni breitete sich weltweit die Nachricht aus, dass ein Tauchkapsel mit fünf Passagieren auf einer Exkursion zum Wrack des "Titanic" in der Nordatlantik unter Wasser war. Leute aller Art hielten das Atem an, während sie zugleich über die Vernunft und die hohen finanziellen Kosten solcher riskanten Exkursionen debattierten.
Nach einer ausgedehnten Suche 700 Kilometer südlich von Neufundland, Kanada, wurde vier Tage später Bestätigung empfangen: Die Reste des Tauchkapsels "Titan" waren gefunden. Die US-Küstenwache gab die Todesmeldung der Passagiere bekannt. Die Reste wurden nur etwa 500 Metern vom Bug des "Titanic" Wracks entdeckt.
Das etwa sieben Meter lange und 2,5 Meter hohe Tauchkapsel, ausgestattet mit nur einem Fensterloch und einem einfachen Toilettensystem, beherbergte fünf Personen: den französischen Wissenschaftler Paul-Henri Nargeolet, den britischen Abenteurer Hamish Harding, den britisch-pakistanischen Geschäftsberater Shahzada Dawood und seinen 19-jährigen Sohn Suleman, sowie den CEO der US-Betreibergesellschaft Oceangate, Stockton Rush.
Nicht genehmigtes Unternehmen
Oceangate bot seit etwa einem Vierteljahrmillion Dollar pro Person Tauchexkursionen zum "Titanic" an und hatte bereits mehrere durchgeführt. Sicherheitsbefürchtungen von Experten wurden jedoch stets geäußert—wie später offenbar wurde. "Titan" war nicht überprüft, zertifiziert oder offiziell genehmigt worden, um menschliche Tauchtaufgaben durchzuführen. Standards wurden umgangen, und Warnungen wurden vernachlässigt.
"Oceangate hat alle Forschungs- und wirtschaftlichen Aktivitäten eingestellt," lautet die Aussage auf der Website der Firma heute. Untersuchungen zum Vorfall werden von der US-Küstenwache und dem Transportations Safety Board Kanadas durchgeführt.
Die entdeckten Überreste und menschlichen Überreste, die von einem ferngesteuerten Fahrzeug etwa 500 Metern vom Bug des "Titanic" Wracks geborgen und dann wiederhergestellt wurden, werden untersucht. Vorläufige Befunde deuten darauf hin, dass das Bootshullen zusammengebrochen ist, unter dem enormen Wasserdruck eingedrückt und eingestürzt ist.
Die Untersuchung befindet sich noch in der "Tatsachenaufnahmephase", erklärte die US-Küstenwache gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Antwort auf eine Anfrage. Alle relevanten Beweise und Informationen werden zusammengetragen. Eine Öffentliche Anhörung ist auch geplant, aber ein Datum ist noch nicht festgelegt. Es ist auch unklar, wann die Untersuchung abgeschlossen wird.
Exkursionen zum "Titanic" noch möglich
Der Reiz des "Titanic" - des Luxusdampfers, dessen Untergang im Jahr 1912 über 1500 Todesopfer verursacht hat und dessen Wrack in etwa 3800 Metern Tiefe auf dem Meeresboden vor Neufundland liegt - und das Wunsch, das Tiefe Meer zu erkunden, scheint weiterhin bestehen. In New York feierte das renommierte Explorers Club, dem beide Nargeolet und Harding angehören, sein 120. Gründungsjubiläum mit einer mehrtägigen prächtigen Veranstaltung.
Der kleine Nischemarkt von privaten U-Boot-Herstellern und -Touranbietern, deren Kunden hauptsächlich wohlhabende Individuen sind, erlebte einen Rückschlag, berichtete das "Wall Street Journal". "Dieses Unglück hatte eine kühle Wirkung auf die Begeisterung von Menschen für diese Fahrzeuge", zitierte Patrick Lahey. Der Gründer und CEO der in Florida ansässigen Firma Triton Submarines, Hersteller und Hersteller privater U-Boote, hat in den letzten 15 Jahren 18 von ihnen ausgeliefert. "Sie brachte alte Mythen zurück, die nur die Verrückten in einem solchen Ding tauchen würden", fügte Lahey hinzu, der, wie seine eigenen Angaben zufolge, mit dem unglücklichen Nargeolet befreundet war.
Milliardär kündigt neue Expedition an
Das niederländische Unternehmen U-Boat Worx muss nach ihren eigenen Angaben wegen des Vorfalls fast die Hälfte seiner Mitarbeiter entlassen haben. Beide Unternehmen betonen jedoch, dass sie die Sicherheit über alles priorisieren und alle von ihnen hergestellten U-Boote von offiziellen Behörden vor der Nutzung überprüft und genehmigt werden.
Ein Milliardär kündigte dem "Wall Street Journal" eine neue Expedition zum "Titanic" an. Die Expedition soll an einem unbestimmten Termin mit Triton-Gründer Lahey an Bord eines seiner Unternehmens-U-Boote stattfinden, erklärte Larry Connor. Der US-Unternehmer aus dem Bundesstaat Ohio hat bereits an zahlreichen Tauchtaufgaben und sogar einem Raumflug zur Internationalen Raumstation ISS teilgenommen. "Ich will den Menschen weltweit zeigen, dass das Meer mächtig ist, aber auch wunderschön und herrlich und wirklich lebensverändernd – wenn man es richtig macht."