Die Menschen lassen sich wieder häufiger einer Krebsvorsorgeuntersuchung unterziehen
Während der Corona-Pandemie wurden Menschen in Baden-Württemberg selten auf Krebs untersucht, die Zahl der Tests hat sich jedoch in den ersten Monaten dieses Jahres wieder nahezu normalisiert, wie eine Studie zeigt.
Wie die Krankenkasse AOK und die Krebsgesellschaft Baden-Württemberg am Dienstag in Stuttgart mitteilten, weisen einige Tests im ersten Quartal 2023 sogar einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf. Sabine Knapstein, Ärztin der AOK Baden-Württemberg, sagte laut einer Mitteilung: „Nachdem die Versicherten während der Pandemie die Früherkennungsuntersuchungen versäumt haben, holen sie die versäumten Untersuchungen nun deutlich nach.“
Ulrika Gebhardt, Geschäftsführerin der Krebsgesellschaft, bezeichnete dies als eine positive Entwicklung. „Je früher ein Krebs oder eine Krebsvorstufe erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen“, sagte sie. Nach wie vor gilt der Appell, nicht unvorsichtig zu sein und einen Termin zur Früherkennung zu vereinbaren.
Nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) ist die Zahl der Mammographien zur Brustkrebsfrüherkennung im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um 4,9 % gestiegen. Die Zahl der Tests zur Früherkennung von Prostatakrebs stieg um 3,2 %. Allerdings ist die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs zurückgegangen.
Laut WidO ist die Zahl der Koloskopien im Rahmen der Früherkennung von Darmkrebs besonders deutlich gestiegen. Dort stieg die Zahl um 27,9 %. Experten gehen jedoch davon aus, dass der Anstieg auch darauf zurückzuführen sein könnte, dass ab 2020 auch Männer ab 50 Jahren an der Prüfung teilnehmen dürfen.
Die Daten umfassen laut AOK alle gesetzlich Versicherten in Baden-Württemberg. Mit rund 4,6 Millionen Versicherten ist die AOK die größte Krankenkasse in Baden-Württemberg.
Quelle: www.dpa.com