Eine Umfrage zeigt, dass die meisten Deutschen nicht davon ausgehen, dass die Verbraucherpreise im neuen Jahr sinken werden.
Ganz im Gegenteil: Die Hälfte (50 %) der 2.057 vom Meinungsforscher Yougov befragten Erwachsenen glaubt, dass die Inflation im Jahr 2023 wahrscheinlich weiter steigen wird. Fast ein Drittel (28 %) der Befragten erwartet, dass die Inflation auf dem hohen Niveau der letzten Monate bleiben wird. Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im November um 10 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Die Bundesbank prognostiziert für 2023 eine niedrigere Inflation
Seit einigen Monaten treiben hohe Energie- und Lebensmittelpreise – angeheizt durch Russlands Angriffskrieg in der Ukraine – die Preise allgemein in die Höhe. Das mindert die Kaufkraft der Verbraucher und setzt Unternehmen unter Druck. Ökonomen zufolge soll die Inflation allmählich Rekordniveaus verlassen und 2023 wieder sinken – auch, weil dann die Gas- und Strompreisbremse der Regierung greift. So prognostiziert die Bundesbank, dass die Inflation von durchschnittlich 8,6 % im Jahr 2022 auf 7,2 % im Jahr 2023 sinken wird – gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), der für die Geldpolitik im Euroraum maßgeblich ist.
Dieser Einschätzung stimmt in der Yougov-Umfrage allerdings nur eine Minderheit zu: 13 Prozent der Befragten erwarten 2023 eine sinkende Inflation. Die Genossenschaft in Neu-Isenburg Der Verband vertritt Institutionen in allen Bundesländern außer Bayern und Baden-Württemberg.
Die meisten Menschen erwarten, dass die Inflation weiter steigt oder auf dem gleichen Niveau bleibt
Aus Sicht von Jürgen Wache, Sprecher des Vorstands der Volksbank Hannover, zeigen die Ergebnisse, dass ” Inflation hat die Gemüter der Menschen bedroht – und sich entsprechend auf ihr Verhalten ausgewirkt”. Mit Blick auf die nächsten drei Jahre erwarten die meisten Befragten, dass die Inflation weiter steigen (35 %) oder auf dem gleichen hohen Niveau bleiben wird (24 %). In diesem mittelfristigen Szenario sehen 28 % eine sinkende Inflation und 12 % machten keine Angaben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht, die Inflation durch eine Reihe von Zinserhöhungen zu kontrollieren. In der zweiten Jahreshälfte 2022 werden die Währungshüter die Leitzinsen im Euroraum viermal in Folge anheben. Der Leitzins, zu dem sich Banken neues Geld von der Zentralbank leihen können, liegt nun bei 2,5 %, dem höchsten Stand seit Dezember 2008. Höhere Zinssätze verteuern Kredite, was die Nachfrage dämpft und eine hohe Inflation ausgleichen kann. Gleichzeitig könnten steigende Zinsen die Konjunktur im Währungsraum dämpfen.
Ein Ende der Zinserhöhungen ist nicht in Sicht, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der jüngsten Zinsentscheidung am 15. Dezember betonte: „Wir geben nicht auf. Wir müssen einen langen Weg gehen‘“ da sich selbst die Euro-Währungsregulierer darauf einstellen, dass die Inflation im Jahr 2025 wieder die 2,0%-Marke erreicht, wobei die EZB darauf abzielt, die Preise im gemeinsamen Währungsraum stabil zu halten.
Gut fünf (22 %) der Yougov-Umfrage gaben an, dass er derzeit aufgrund der hohen Inflation weniger Ersparnisse hat als zuvor. 17 % sparen nach eigenen Angaben mehr als zuvor und die Hälfte der Umfrageteilnehmer (50 %) behält ihr persönliches Sparverhalten bei.