Die Luft ist erfüllt vom Hauch des Herbstes
Ich bin von meiner Reise nach Hohen Flaming zurückgekehrt und zu Hause in Berlin wartet die Arbeit auf mich. Nach diesem ruhigen Paradies aus dichten Wäldern, sanften Hügeln und alten Burgen im Südwesten Brandenburgs kehrte das Chaos Berlins zu mir zurück, laut und kakophon. Draußen ist der bleierne Stadthimmel, aber drinnen ein würziger Geruch, der mich mit all der Ungerechtigkeit versöhnt: Überall trocknet die Brandenburger Pilzernte – die richtige Stimmung, um dem Herbst, der Üppigkeit, dem Gold zu huldigen.
Das ist Theresa Baumgärtners neues Buch: Eine Liebeserklärung an den Herbst. Tweed Time: Die Düfte des Herbstes und die Freuden des Winters, erschienen im Brandstätter Verlag, wurde für den Deutschen Kochbuchpreis 2023 in der Kategorie „Saisonale Küche“ nominiert und ist sehr interessant. Der Herbst hier ist weit entfernt vom November-Blues, der uns manchmal plagt, weil uns die Dunkelheit und Feuchtigkeit nervt. Das Lesevergnügen beginnt bereits beim Hardcover, denn es ist ein taktiles Vergnügen, das sich unter den Fingerspitzen ein wenig wie Tweed anfühlt. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl stimmungsvoller Farbfotos und verschiedene Rezepte.
Man merkt es schon: Ich bin gespannt! Tatsächlich haben mir bisher alle Bücher von Baumgartner sehr gut gefallen, auch die Weihnachtsgeschichten oder Geschichten und Rezepte zum Erwachen des Frühlings, denn nur wenige Menschen fangen sie so ein wie Theresa Baumgartners Saisonale Emotionen. Doch das Buch verbessert sich noch einmal sowohl im Umfang als auch im Charakter: so üppig wie die Erntezeit.
In „Tweed Time“ nimmt uns Theresa Baumgärtner mit auf eine zauberhafte Herbstreise bis zum ersten Frost. Es ist wie ein Märchen, das sich über das ganze Land erstreckt. Jede Jahreszeit hat ihren eigenen, einzigartigen Geruch und jeder kann ihn in der Natur riechen. Im Herbst ist die Luft erfüllt vom Duft von feuchtem Moos, reifen Äpfeln und würzigen Pilzen. Theresa Baumgärtner und Fotografin Melina Kutelas übersetzen diese Gefühle meisterhaft in Worte und Bilder.
Tag für Tag träumen
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: „Goldene Tage“ erzählt von der Erntefreude in Gärten und Feldern. Der Autor spricht über historische Obstsorten, ihre unglaubliche Geschmacksvielfalt und das allmähliche Verschwinden der Streuobstwiesen, geht aber auch auf die Rückkehr der Streuobstwiesen als wertvolle Lebensräume ein. Sie erinnert sich an eine Reise in die Bretagne und an die bezaubernde Schönheit der burgunderroten Dahlien auf dem Markt von Quimper. Ein paar Monate später traf bei Teresa ein zerknittertes Paket ein, das eine wunderschöne Zwiebel einer unbekannten Dahlie enthielt: „Wir waren zu Tränen gerührt und konnten es nicht glauben: Die Frau auf dem Markt hatte uns nicht vergessen und uns zurückgebracht. Sie schickte die.“ Bretagne-Dahlie! Ich denke diesen Herbst oft daran, wenn ich sie im Garten blühen sehe, wie im Märchen. Sie ist jetzt gut entwickelt und ich habe viele Blumen von ihr abgeschnitten, für Blumensträuße und herbstliche Tischdekorationen. p>
„Komm und träume mit mir“ führt uns von Aberfeldy über Perth nach Schottland, in Theresas Worten: „Dies ist ein Ort zum Erkunden, Verlieben und niemals Vergessen.“ Sie nennt die Herbstzeit „Tweed-Zeit“, weil die einzigartige Atmosphäre sie immer an Schottland erinnert. Dieses Thermogewebe wurde letztendlich entwickelt, um dem rauen, feuchten Klima Schottlands standzuhalten. In ihrem neuen Buch begibt sie sich auf eine Reise in die wildromantische Natur der Highlands. In einer Weberei erfährt sie alles über den Karo-Klassiker, ist Gast in einem legendären Hotel und besucht eine Blumenschule. „Wenn ich der Wind wäre, würde ich in den schottischen Highlands leben“, schrieb sie. Die gebürtige Hamburgerin Theresa Baumgärtner lebt nicht im Hochland, aber ihr Leben im Osten Luxemburgs ist nicht weniger romantisch. In ihrem Gästehaus „Hazelnut House“ zelebriert die Autorin jeden besonderen Moment des Jahres mit saisonalen und lokalen Köstlichkeiten und wunderschönen Dekorationen für ihre Workshops und Events. Wenn Sie möchten, können Sie auch aus der Ferne kommen: Jeden Mittwoch um 21 Uhr berichtet Theresa auf Instagram @hazelnut_house_1851 über Themen wie Küche, Garten und Tischkultur.
Die dritte Strophe „Frost“ lässt uns den kommenden Winter ahnen: „Es war ein Sonntagmorgen. In den letzten Novembertagen war es regnerisch, aber als der Mond wechselte, änderte sich das Wetter offensichtlich.“ Es wird kälter. Das helle Licht fällt durch das Fenster und die Landschaft draußen zeigt eine unerwartete magische Veränderung: Die Landschaft ist fasziniert von Raureif! Der Wald ist in ein weißes Sternenhimmelkleid gekleidet, als ob Frau Holler darin wäre. Ich ziehe es an Ich selbst in der Nacht. Was für ein seltener früher Gast im Winter! Ich schnappte mir schnell meinen Mantel und meine Mütze, setzte sie auf und machte einen spontanen Morgenspaziergang. Es gibt keinen Platz für eine Verzögerung bei den Wundern von Eis und Schnee!“ p>
Wohnkomfort-Saison
Quelle: www.bild.de