Die Liberaldemokratische Partei schlägt die Einrichtung eines Studienausschusses zum Schutz der Ostsee vor
Schleswig-Holsteins Liberale schlagen eine Enquete-Kommission vor, um die Ostsee statt Nationalparks besser zu schützen. „Wenn CDU und Grüne es mit dem Schutz der Ostsee wirklich ernst meinen, kommen sie an einem Enquete-Ausschuss nicht vorbei“, sagte FDP-Bundesvorsitzender Oliver Kumbadsky am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Der Schutz der Ostsee ist nicht nur eine Regierungsmaßnahme, auch die Landesparlamente haben ein wichtiges Mitspracherecht und entsprechende Entscheidungsbefugnisse.“
Kumbatsky, Landesumweltausschussvorsitzende Theresa Reinkauf und Landtagsfraktionschef Christoph Vogt haben am Samstag beim FDP-Landestag in Neumünster entsprechende Anträge eingereicht. Neben dem Nein zum Nationalpark fordern die Antragsteller auch die Einrichtung einer Forschungskommission zum Schutz der Ostsee im Landtag.
„Eine breite, transparente Diskussion zwischen Wissenschaft und Praxis muss möglich sein“, sagte Kumbatsky. Nimmt der Parteitag den Vorschlag an, wird seine Fraktion dem Landtag einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten.
Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) und seine Partei halten Nationalparks für die beste Möglichkeit, die Ostsee zu schützen. Auf dem Landesparteitag im September, ebenfalls in Neumünster, unterstützte auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Idee. Der frühere Umweltminister des Landes Schleswig-Holstein erklärte: „Warum sollte das, was für den Tourismus und die Wirtschaft an der Westküste gut ist, nicht auch gut für die Ostseeküste sein?“ Doch in Kiel sagte ein Sprecher des Koalitionspartners CDU Der Widerstand ist groß. Stattdessen hofft die EU, mithilfe freiwilliger Vereinbarungen sowie felsiger Riffe und Meereswiesen den schlechten Zustand der Meere zu verbessern.
Im Rahmen des Konsultationsprozesses haben sich vor allem Tourismusunternehmen und -verbände, aber auch viele Küstengemeinden gegen die Einrichtung eines Nationalparks ausgesprochen. Sie machen sich zum Beispiel Sorgen über Einschränkungen beim Wassersport. Unterstützung für Nationalparks kommt von Umweltgruppen.
Quelle: www.dpa.com