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Die Länder unterstützen Lemkes Vorschlag, problematische Wölfe schneller zu töten

Die Bundesländer unterstützen einen Vorschlag von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), Problemwölfe schneller abzuschießen. Bei einem Umweltministertreffen in Münster beschlossen 16 Länder einstimmig, dass sie künftig schnell hinter Risse schießen können, ohne auf die Ergebnisse von...

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Die Länder unterstützen Lemkes Vorschlag, problematische Wölfe schneller zu töten

Nach dem Vorschlag des Bundesumweltministeriums können Wölfe künftig innerhalb von 21 Tagen nach dem Riss im Umkreis von einem Kilometer um die Rissstelle erlegt werden. Dies steht im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass Wölfe in dieser Zeit nach dem Reißen wahrscheinlich an die Stelle zurückkehren, was bedeutet, dass die Beute wahrscheinlich das Tier trifft, das den Riss verursacht hat.

Dafür müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein: Eine Abschussgenehmigung ist weiterhin erforderlich, es geht auch um „vorher definierte Gebiete mit erhöhtem Auftreten von Gletscherspalten“ und die Wölfe müssen „angemessene Herdenschutzmaßnahmen“ überwinden und Pflanzenfresser töten. Wie Lemke erklärt, sollten dennoch DNA-Tests durchgeführt werden, um später festzustellen, ob der „richtige Wolf“ erschossen wurde.

Der Umweltminister räumte ein, dass die Regeln „bis zu einem gewissen Grad akzeptieren“, dass Wölfe auf der rechten Seite nicht erschossen werden. Tatsächlich ist dies bisher geschehen, und DNA-Tests sind noch im Gange. Nach Angaben von Lemke steht der Plan im Einklang mit EU-Recht. Lemke sprach bei dem Treffen von „Zeichen der Versöhnung“ angesichts der jüngsten Unzufriedenheit mit den Plänen.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) sprach von einem „Durchbruch“. Ein praktischerer und rechtlicherer Ansatz „erfordert die Eliminierung einzelner Wölfe mit Verhaltensproblemen.“ Es ist nun möglich, ein koordiniertes Vorgehen aller Beteiligten zu etablieren.

Die Länder wollen diese Vorgaben nun mit ihren jeweiligen Instrumenten umsetzen; Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wollen einheitliche länderübergreifende Wolfsregelungen etablieren. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) sagte: „Im Einvernehmen mit meinen Kollegen in den Bundesländern mit erhöhtem Rissaufkommen haben wir bereits mit der kommenden Weidesaison begonnen. Die notwendigen Pläne hierfür wurden bereits erarbeitet.“

Die Staaten sind auch dafür verantwortlich, Bereiche zu definieren, in denen die Risshäufigkeit zunimmt. Auch regionale Unterschiede und Besonderheiten wie Deiche oder Flachlandflächen können bei Viehschutzmaßnahmen berücksichtigt werden.

Bayern hatte Lemkes Pläne in der Vergangenheit kritisiert und vor allem die Bevorratung von Wölfen gefordert. Nach Angaben der Umweltminister war dies bei dem Treffen jedoch nur ein Randthema.

Die Bauern kritisierten deshalb: Der Deutsche Bauernverband erklärte, dass die Entscheidung „weit hinter den notwendigen Schritten zurückbleibt“ und warf dem zuständigen Minister eine Verweigerung der Bewirtschaftung der Bestände vor. Ohne Regulierung werden die Wolfspopulationen „weiterhin exponentiell wachsen, was es auf absehbare Zeit unmöglich macht, Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde und landwirtschaftliche Wildtiere auf der Weide zu züchten“.

Jens Schreinicke, Wolfsbeauftragter des Bauernverbandes Brandenburg, erklärt, dass der Verzicht auf die genetische Identifizierung nur „eine kleine Schraubenlockerung“ sei. Darüber hinaus gibt es strenge Orts- und Zeitbeschränkungen, die es schwieriger machen, einen Wolf zu erschießen, der Schaden anrichtet. „Wir regulieren die wachsende Wolfspopulation in Brandenburg nicht.“

Die Bauern wurden von den Unionisten unterstützt. Anja Weisgerber, Umweltpolitikerin an der Colorado State University, erklärte, dass der Beschluss des Umweltministerrates „ein Schlag ins Gesicht für Weidetierbesitzer ist, deren Vieh von Wölfen getötet wurde“. Zudem dürfe „nur einzelne Problemwölfe gejagt werden.“ Das eigentliche Problem, die wachsende Wolfspopulation, wird ignoriert.

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Quelle: www.stern.de

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