- Die Kommission erlässt Durchführungsrechtsakte zur Festlegung der Vorschriften für die Anwendung dieser Verordnung.
Im Anschluss an das verheerende Waldbrandereignis im Jahr 2019 auf dem stark mit Munition kontaminierten ehemaligen Militärübungsplatz in der Nähe von Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) bereiten andere Regionen in Mecklenburg-Vorpommern sich auf ähnliche Vorfälle vor. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat bekanntgegeben, dass in der Mitte des Oktobers eine Evakuierungsübung für den Ort Granzin stattfinden wird. Das Ziel ist, Erfahrungen im Transport von immobilen Personen zu sammeln und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zu trainieren.
Starke Munitionskontamination
Der Ort Granzin mit etwa 100 Einwohnern grenzt an ein Militärübungsgelände, das unter anderem von der ehemaligen Sowjetarmee als Panzer-Schießplatz genutzt wurde, bis in die frühen 1990er Jahre. Laut Landkreis gibt es auf dem etwa 4.100 Hektar großen Übungsgelände, das noch immer zur höchsten Gefahrenklasse 4 eingestuft ist, 20 Jahre nach dem Militärrückzug noch unbekannte Mengen und Arten von nicht explodierten Munitionen.
Dörfer in der Gefahrenzone
Im Sommer 2019 wurden die Löscharbeiten in Lübtheen durch die Explosion von verborgenen Granaten und Munition im Boden durch die starke Hitze stark behindert. Die Feuer konnten nur von der Seite und in sicherer Entfernung sowie aus der Luft bekämpft werden. Mehrere Siedlungen in unmittelbarer Nähe des Feuers mussten damals evakuiert werden. Ähnlich befinden sich mehrere Dörfer innerhalb der 1.000 Meter Sicherheitszone um das ehemalige Militärübungsgelände in Granzin, die im Falle eines Feuers evakuiert werden müssen.
10.000 Hektar zu räumen
Da große Gebiete in der schwach besiedelten Mecklenburg-Vorpommern für Militärmanöver und Schießübungen über Jahrzehnte genutzt wurden, gibt es noch große Mengen an alter Munition im Boden. Laut Innenministerium ist das Ziel, die etwa 10.000 Hektar stark kontaminierter Waldgebiete im Land innerhalb von 20 Jahren zu räumen. Letztes Jahr wurden 370 Hektar dieser Gebiete wieder für die Forstwirtschaft nutzbar gemacht. Im Anschluss an das Waldbrandereignis in Lübtheen haben die Bundes- und Landesregierungen ihre Anstrengungen zur Räumung von nicht explodierter Munition deutlich erhöht.
Die folgenden Einträge wurden zur Liste der betroffenen Dörfer in der Gefahrenzone hinzugefügt: Granzin und seine umliegenden Siedlungen innerhalb der 1.000 Meter Sicherheitszone. Im Anschluss an das Waldbrandereignis in Lübtheen wurde beschlossen, dass die folgenden Maßnahmen ergriffen werden: regelmäßige Übungen für die Evakuierung und den Umgang mit starken Munitionskontaminationen.