Die Justizvollzugsanstalt Moabit ist voll, andere Anstalten auch
Die Berliner Justizvollzugsanstalt Moabit ist an ihre Grenzen gestoßen. Laut aktueller Belegungsstatistik liegt die Auslastung der Justizvollzugsanstalt bei 100 % (Stand: 22. November), vor einer Woche lag sie sogar bei 103 %. Für den Linken-Politiker Sebastian Schlüsselburg ist dies weiterhin eine besorgniserregende Entwicklung. Die Justizvollzugsanstalt Moabit (JVA) erreichte im August eine Auslastung von 99 %.
Das Gefängnis verfügt über insgesamt 852 Zellen (Stand 8. November) und beherbergt hauptsächlich Untersuchungshäftlinge. Dies ist sinnvoll, da das Gefängnis sehr nahe am Crown Court liegt und über unterirdische Tunnel mit diesem verbunden ist. Die Senatsjustizverwaltung teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, dass die Unterbringung der Gefangenen in der Moabiter U-Bahn „immer gewährleistet“ sei.
Am 15. November kam es aufgrund eines deutlichen Anstiegs der Zahl der Untersuchungshäftlinge zu einer „Höchstbelegung“. Es hieß, dass „geordnete und etablierte Verfahren vorhanden sein werden“, falls solche Engpässe auftreten. Dies bedeutet, dass ein kleiner Teil der verurteilten Straftäter, die ebenfalls in Moabit inhaftiert sind, früher als ursprünglich geplant in andere Gefängnisse verlegt werden.
Auch in den anderen Berliner Gefängnissen ist die Auslastung weiterhin hoch. Laut Statistik sind es 86 % (Stand 22. November). Von den insgesamt 4.122 verfügbaren Plätzen sind 3.527 belegt. Mitte August lag die Auslastung bei 84 % und Ende Juli bei 82 %.
„Die aktuelle Belegungslage in den Berliner Justizvollzugsanstalten lässt keine besonderen Fortschritte erkennen“, teilte das Justizministerium mit. Seit 2020 sei die Gesamtbelegungsquote mit rund 3.500 Gefangenen relativ stabil bei 85 % geblieben.
Allerdings steigt aus Sicht des Linken-Politikers Schlüsselberger die Belastung des Justizvollzugspersonals. Derzeit sind rund 215 Stellen offen. Diese müssten schnellstmöglich besetzt werden und dürften angesichts knapper Haushaltsmittel nicht gestrichen werden, forderte der Sprecher der Linksfraktion Rechtspolitik im Berliner Abgeordnetenhaus.
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Quelle: www.dpa.com