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Die Fed lässt den Leitzins erneut unverändert

Die Leitzinsen in den USA liegen über dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Und das bleibt er vorerst auch. Die Fed hält jedoch weiterhin an der Aussicht fest, die Zinsen im nächsten Jahr zu senken.

Das Gebäude der Federal Reserve (Fed) in Washington. Foto.aussiedlerbote.de
Das Gebäude der Federal Reserve (Fed) in Washington. Foto.aussiedlerbote.de

Konjunktur - Die Fed lässt den Leitzins erneut unverändert

Die Federal Reserve (Fed) beließ die Leitzinsen zum dritten Mal in Folge unverändert auf einem hohen Niveau. Der Zinssatz bleibt im Bereich von 5,25 % bis 5,5 %, wie der Gouverneursrat der Zentralbank in Washington bekannt gab. Geschäftsbanken können sich zu diesem Zinssatz Zentralbankmittel leihen. Das ist der höchste Wert seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Die neuen Wirtschaftsprognosen der Federal Reserve deuten auf eine weitere Zinssenkung im nächsten Jahr hin, die sogar noch tiefer ausfallen wird als bisher prognostiziert.

Als Reaktion auf die hohen Verbraucherpreise hat die Federal Reserve seit März 2022 die Leitzinsen um mehr als 5 Prozentpunkte angehoben. Unter anderem führten steigende Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zu einer rasanten Inflation. Obwohl die Inflation weiterhin über dem Ziel der Fed liegt, schwächt sie sich ab.

Die US-Preisinflation hat sich im November weiter leicht abgeschwächt, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,1 %. Im Oktober lag die Rate bei 3,2 %.

Bekämpfung der Inflation

Die Kontrolle der Inflation ist die klassische Aufgabe der Zentralbanken. Die Fed strebt mittelfristig Preisstabilität und eine Inflation von 2 Prozent an. Jetzt hat die Fed neue Inflationsschätzungen veröffentlicht. Die Inflation wird im nächsten Jahr voraussichtlich etwas niedriger ausfallen als bisher erwartet. Die Inflation dürfte durchschnittlich 2,4 % betragen (September: 2,5). Die Fed erwartet für 2023 eine Inflation von 2,8 % (September: 3,3).

Die Kerninflation, die Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, wird in diesem Jahr voraussichtlich 3,2 % und im nächsten Jahr 2,4 % betragen. Diesem Wert haben die Zentralbankbeamten in ihrer Analyse besonderes Augenmerk gewidmet. Experten sagen, dass es die Gesamtpreisentwicklung besser widerspiegelt als die Gesamtpreise, weil es volatile Komponenten ausschließt.

Es ist alles eine Frage der Balance

Als Reaktion auf die hohen Verbraucherpreise erhöht die Federal Reserve die Zinssätze, um die Nachfrage zu bremsen. Wenn die Zinsen steigen, müssen Privatpersonen und Unternehmen mehr für Kredite ausgeben oder weniger Kredite aufnehmen. Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich und Unternehmen können höhere Preise nicht auf unbestimmte Zeit weitergeben – im Idealfall sinkt die Inflation. Gleichzeitig besteht jedoch die Gefahr einer Abwürgung der Wirtschaft. Das richtige Gleichgewicht zu finden, ist für Zentralbanker eine große Herausforderung. Experten gehen davon aus, dass das Weihnachtsgeschäft nun für einen zusätzlichen Konjunkturschub sorgen könnte.

Die Fed prognostiziert nun für nächstes Jahr ein etwas langsameres Wirtschaftswachstum als noch vor drei Monaten. Dadurch wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Volkswirtschaft der Welt bis 2024 um 1,4 % wachsen. Das wären 0,1 Prozentpunkte weniger als die September-Prognose.

Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, hat mehrfach deutlich gemacht, dass die Zentralbank den Sieg im Kampf gegen die hohe Inflation nicht voreilig verkünden dürfe. Nach der letzten Sitzung Anfang November sagte er, dass eine Zinssenkung zum jetzigen Zeitpunkt kein Thema sei. Die politischen Entscheidungsträger der Fed gehen nun davon aus, dass der Leitzins im nächsten Jahr durchschnittlich 4,6 % betragen wird (September: 5,1 %).

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Quelle: www.stern.de

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