Prozesse - Die Explosion der Mode – Der Prozess gegen einen Vater und einen Sohn
Rund neun Monate nach einer schweren Explosion in einem Modegeschäft in der Fußgängerzone Eschweiler bei Aachen begann am Mittwoch (9 Uhr) der Prozess gegen die beiden Ladenbesitzer. Gegen die beiden Männer im Alter von 22 und 56 Jahren wurde beim Landgericht Aachen Anklage wegen versuchten Mordes in 13 Fällen, schwerer Körperverletzung in 15 Fällen und besonders schwerer Brandstiftung erhoben. Mehr als 50 Zeugen wurden geladen.
Die Angeklagten sind Vater und Sohn, sie sollen einen gemeinsamen Plan gehabt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 22-Jährigen vor, Brandbeschleuniger in Gewerbe- und Wohngebäude geschüttet und diese anschließend in Brand gesteckt zu haben. Beispielsweise sollte es wie eine Explosion aussehen, die durch ein versichertes Gasleck verursacht wurde.
Die nächtliche Explosion zerschmetterte Fenster, stürzte Wände ein und löste Brände aus. Bewohner der Wohnung erlitten teils lebensgefährliche Verletzungen. 200 Rettungskräfte waren im Einsatz. Der Sachschaden soll mehr als 2 Millionen Euro betragen.
Der Tatort liegt in einer Seitenstraße in der Fußgängerzone von Eschweiler. Neun Monate später ist die Neustraße weihnachtlich geschmückt. Das explodierte Haus war von oben bis unten mit Planen abgedeckt. Die Decke im Erdgeschoss wird von Stahlträgern getragen. Einige Geschäfte in der Nähe wurden erst nach den Überschwemmungen im Juli 2021 wiedereröffnet. Einige sind mittlerweile wieder geschlossen.
Der aktuelle Angeklagte geriet im Zuge der Ermittlungen schnell in den Fokus der Ermittler. Die Männer mit deutscher und irakischer Staatsangehörigkeit wurden wenige Tage nach der Tat festgenommen. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Männer zu lebenslanger Haft verurteilt werden.
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Quelle: www.stern.de