Kirche - Die Ermittlungen im Missbrauchsfall Dillinger sind bisher erfolglos geblieben
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Saarbrücken zum Komplex des Ende 2022 verstorbenen katholischen Priesters Edmund Dillinger, der unter Missbrauchsverdacht steht, haben noch keine Ergebnisse gebracht. Ziel der Ermittlungen gegen Unbekannt ist es, Zeugen zu finden und Hinweise auf noch lebende Täter zu geben, die in dem Komplex noch keine Straftaten begangen haben. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Bislang konnte keine konkrete Straftat oder ein konkreter Täter ermittelt werden."
Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen und gingen in verschiedene Richtungen. Nach Angaben des Sprechers wurden bisher eine Vielzahl von Dokumenten ausgewertet und mehrere Zeugen vernommen. Im Juli hatte die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Anfangsverdachts des sexuellen Übergriffs auf eine Jugendliche eingeleitet.
Der ehemalige Priester aus dem saarländischen Friedrichsthal steht im Verdacht, seit den 1970er Jahren über mehrere Jahrzehnte hinweg Jugendliche sexuell missbraucht und teilweise in erotischen Positionen gefilmt zu haben. Nach dem Tod des Mannes fand der Neffe des Pfarrers Dutzende von ungerahmten Dia-Aufnahmen in dessen Wohnung und machte sie im April öffentlich.
Seit diesem Frühjahr untersuchen Rechtsexperten den Fall Dillinger in einem eigenen Projekt der Unabhängigen Prüfstelle des Bistums Trier. Sie werden an diesem Mittwoch (14.30 Uhr) in Trier ihren zweiten Zwischenbericht vorlegen.
Der Fall hatte in diesem Sommer für Schlagzeilen gesorgt, als ein Großteil des Beweismaterials im Nachlass des ehemaligen Pfarrers auf Anordnung der Staatsanwaltschaft vernichtet wurde und der Kommission somit nicht mehr zur Verfügung stand. Das verbrannte Material wurde Anfang Juli beschlagnahmt, nachdem die Behörden zunächst festgestellt hatten, dass es keine Grundlage für eine Ermittlung gegen mögliche lebende Mitverschwörer gab. Gegen den Verstorbenen wurde noch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
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Quelle: www.stern.de