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Die Durchsuchung von Dreyecklands Radioredaktion war rechtmäßig.

Der Rechtsstreit um die Durchsuchung von Radio Drexeland geht vor Gericht. Einer der Betroffenen hat nun eine mögliche Verfassungsbeschwerde eingereicht.

Die Unterlagen lagen vor der Verhandlung vor dem Bezirksgericht auf dem Tisch..aussiedlerbote.de
Die Unterlagen lagen vor der Verhandlung vor dem Bezirksgericht auf dem Tisch..aussiedlerbote.de

Die Durchsuchung von Dreyecklands Radioredaktion war rechtmäßig.

Die Durchsuchung des Redakteurs des Freiburger Radiosenders Dreyeckland im Januar ist nach einem aktuellen Gerichtsurteil nun endgültig rechtens. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe bestätigte, dass das Oberlandesgericht Stuttgart entschieden hat, dass damals tatsächlich ein Tatverdacht vorlag. Damit weicht das Gericht von einem früheren Fall in Karlsruhe ab, in dem die Ermittlungsmaßnahme als rechtswidrig eingestuft wurde. Der Südwestrundfunk (SWR) hatte zuvor berichtet.

Die Ermittler durchsuchten zwei Mitarbeiterwohnungen und den Redaktionsraum des nichtkommerziellen Senders in Freiburg. Auf der Homepage des Senders sei ein Bericht mit einem Link zum Archiv des verbotenen Vereins "Linksunten.Indymedia" eingestellt worden, teilten die Ermittler mit.

"Wir erwägen auf jeden Fall weitere rechtliche Schritte", sagte Radio Drexeland auf Anfrage. Zu den möglichen weiteren Maßnahmen gehöre auch eine Verfassungsbeschwerde, fügte David Wildman, Anwalt der Berliner Vereinigung für freie Rechte, hinzu. Die Bürgerrechtsorganisation hat beim Sender eine Beschwerde gegen die Durchsuchungen eingereicht.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, die Entscheidung des Stuttgarter Gerichts betreffe nur die Durchsuchung von Redakteuren, zu den anderen Durchsuchungen gebe es derzeit keine neue Entscheidung.

Im Juni hatte die Staatsschutzkammer des Landgerichts Karlsruhe die Anklage gegen den betroffenen Redakteur zugelassen. Dem Journalisten wurde vorgeworfen, weitere Aktionen verbotener Organisationen durch Links unterstützt zu haben. Das Strafverfahren soll im April vor dem Landgericht Karlsruhe beginnen, wie eine Sprecherin jetzt mitteilte.

Im August 2017 wurde der Verein "Linksunten.indymedia" nach Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg vom Bundesinnenministerium verboten und aufgelöst. Als Grund wurde damals angegeben, dass auf der Plattform zu linksextremistischen Straftaten aufgerufen worden sei. "Indymedia" wurde vom damaligen Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) als die wichtigste Plattform für gewaltbereite Linksextremisten in Deutschland bezeichnet.

Radio Dreyeckland ist aus der regionalen Anti-Atomkraft-Bewegung der 1970er Jahre hervorgegangen und erhielt 1988 als erster frei empfangbarer Radiosender in Deutschland eine Sendelizenz.

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Quelle: www.dpa.com

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