Die Dorfbewohner haben Probleme mit der invasiven Storchpopulation.
Ein kleiner Ort in der Nähe des Bodensees hat Probleme mit einer übermäßigen Storchenpopulation. Es gibt etwa einen Storch pro drei Einwohnern in Hohenfels. Der Bürgermeister Florian Zindeler äußert Bedenken und setzt sich für eine Bevölkerungsgrenze ein.
Die Vögel sorgen mit ihrem Kot und ihrem Appetit für ziemlichen Lärm und verschlingen alles, was sie finden können. Laut Zindeler leben etwa 100 Störche im Bezirk Hohenfels. Die Zahl dieser geschützten Vögel nimmt immer weiter zu, und es werden immer mehr Nester gebaut, wie der CDU-Politiker berichtet.
Der Bürgermeister blickt in die Zukunft und meint, dass man das auf lange Sicht als eine Invasion bezeichnen könnte. Er hat bereits einen offenen Brief an den Bundesland Baden-Württemberg und verschiedene Mitglieder des Landes- und Bundesparlaments geschrieben und bittet das Ministerium, einen umfassenden Plan zu entwickeln, um die Situation geschützter Arten in stark betroffenen Städten und Gemeinden in Zukunft zu handhaben.
Die Storchencommunity in Hohenfels
Die genaue Anzahl der Störche in Hohenfels ist dem Bürgermeister aufgrund der ländlichen Natur unbekannt. Doch die Vögel scheinen untereinander hervorragend zu kommunizieren. Die Einheimischen merken, dass die Störche gut gedeihen, wenn die Bauern ihre Felder bestellen.
An einem Morgen Ende August wurden mehr als 130 Störche auf einer Parzelle im Bezirk Mindersdorf gesichtet. Wenn man diese Zahl auf die Bevölkerung hochrechnet, gibt es einen Storch pro drei Einwohnern. Der Bürgermeister kann keine genaue Zahl nennen, doch er gibt zu, dass es eine beträchtliche Anzahl ist.
Die Stabilisierung der Population von geschützten Tieren ist wichtig, um ein harmonisches Zusammenleben von Menschen und Störchen zu gewährleisten. Eine annehmbare Anzahl von Nestern und Tieren, wie vom Umweltministerium vorgeschlagen, könnte eine mögliche Lösung sein. "Ich kann keine Antwort darauf vorhersagen", sagt der Bürgermeister.
Die Anziehungskraft von Hohenfels
Der Bürgermeister weiß nicht genau, was die Störche nach Hohenfels zieht. Mit seiner attraktiven Naturlandschaft und den Schilfgebieten, die vor Kleinlebewesen wimmeln, bietet der Ort ideale Bedingungen für Storchenkolonien. Diese geschützten Vögel finden hier optimale Bedingungen, um ihre Familien großzuziehen.
Der Storchkoordinator des Ortes, Josef Martin, hat kein Problem mit der Anzahl der Störche. Er hat noch nie das Pech gehabt, dass Storchenkot auf seiner Terrasse landet. Das Problem tritt nur während der Brutzeit auf. Glücklicherweise sind die Nester nicht in der Nähe von Terrassen.
Das kleine Dorf Mindersdorf ist friedlich, mit einer kirchenähnlichen Stille. Das Geräusch der Störche ist in dieser friedlichen Umgebung sogar angenehm. "Das ist nun mal die Natur", sagt Martin. Die Kirchenglocke läutet jede Viertelstunde, was auch normal ist. "Man muss sich nur ein bisschen daran gewöhnen."
Es ist möglich, sich an die Anwesenheit von Nestern in Gärten zu gewöhnen. Störche stellen keine Gefahr für Menschen dar und können vor dem Nestbau durch das Entfernen von Zweigen abgehalten werden. "Das ist vollkommen gerechtfertigt", betont der Bürgermeister.
Die jungen Störche haben das Dorf bereits verlassen und fliegen Richtung Süden. Nur die erwachsenen Vögel, die ihre Nester bewachen, sind noch da, vorübergehend. Sie werden bald ebenfalls Richtung Süden aufbrechen. "Dann gibt es noch einen halben Jahr Frieden", sagt Zindeler. Die Anzahl der Rückkehrer im Jahr 2025 wird im Frühjahr