- Die deutsche Armee sucht Reservisten für die Heimverteidigung in Nordrhein-Westfalen.
Im Licht der umfassenden Verteidigungsplanung aufgrund der russischen Invasion der Ukraine sucht die Bundeswehr in Nordrhein-Westfalen aktiv viele Reservisten für den Heimatschutz. Bislang wurden etwa 500 Reservisten einberufen, wie Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Nordrhein-Westfalen-Militärkommandos in Düsseldorf, mitteilt. Darüber hinaus haben sich bereits mehr als 1.400 ehemalige Militärangehörige und 546 Unteroffiziere gemeldet.
Um eine Sollstärke von 1.000 Personen für das Heimatschutzregiment zu erreichen, werden bis zu 4.000 Reservisten benötigt, da jede Position mehrfach besetzt werden kann, so Müller. Besonders erfreulich sind die Meldungen von Unteroffizieren, die in diesen kritischen Zeiten ihr Land unterstützen möchten.
Speziell Fachkräfte werden gesucht
Neben Infanterieeinheiten in der Heimatschutztruppe werden insbesondere Fachkräfte wie Mechaniker, Mechatronikertechniker und Küchenpersonal gesucht. Diese Fachkräfte sind auch im zivilen Bereich sehr gefragt.
"Wir haben keinen Mangel an Kämpfern, und bei Kämpfern schauen wir auch auf das Alter", sagt Müller. Die Altersgrenze für die Infanterieeinsätze im Heimatschutzregiment liegt bei dem Geburtsjahrgang 1969. "Aber im Grunde genommen können wir alle bis 65 einsetzen. Die Botschaft ist 18 bis 65", so Müller. "Also nehmen wir jeden, der geeignet ist."
Die mehrfache Besetzung von Positionen ist auch darauf zurückzuführen, dass die Einberufung von Reservisten auf dem Prinzip der Freiwilligkeit basiert und von der Bereitschaft der Arbeitgeber abhängt, Reservisten freizustellen. Außerdem kann der Einberufungsprozess manchmal Monate dauern, da niemand ohne Sicherheitsüberprüfung in die Streitkräfte eintreten kann. "Es gibt eine Null-Toleranz-Grenze in der Bundeswehr."
Infrastruktur sichern im Notfall
Die Kernaufgaben des Heimatschutzes umfassen die Sicherung von verteidigungsrelevanter Infrastruktur wie Häfen oder Bahnhöfen und die Unterstützung von Verbündeten beim Transport von Gütern durch Deutschland.
Reservisten des Heimatschutzes können auch in Not- und Katastrophensituationen eingesetzt werden. So wurden Reservisten beispielsweise bei den Überschwemmungen im Jahr 2021 als Helfer eingesetzt. Soldaten koordinierten auch die COVID-19-Bekämpfung in den Gesundheitsbehörden.
Die Bundeswehr sucht insbesondere spezialisierte Fachkräfte wie Mechaniker, Mechatronikertechniker und Küchenpersonal für ihren Heimatschutz, da sie in beiden Bereichen stark nachgefragt sind. Obwohl die Altersgrenze für Infanterieeinsätze im Heimatschutzregiment bei dem Geburtsjahrgang 1969 liegt, ist das Regiment für Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren offen, sofern sie die erforderlichen Standards erfüllen.