Finanzpolitik - Die Debatte um die Schuldenbremse: Ein Ruf nach Reformen
Sozialdemokraten, Grüne und Linksfraktionen fordern Reformen der Schuldenbremse von Bund und Ländern. „Die derzeitige Schuldenbremse ist eindeutig überholt“, sagte Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, am Mittwoch im Landtag. In ihrer jetzigen Form werden sie als Investitions-, Zukunfts- und Zusammenhaltbremse dienen. Ein parteiübergreifender Ausschuss aus Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden kann und sollte umsetzbare Vorschläge entwickeln. Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts schrillen die Alarmglocken. „Die massiven Veränderungen, vor denen wir stehen, können nur durch staatliche Investitionen getragen werden.“
Die Linke warnt vor Kürzungen im Bundeshaushalt zu Lasten der Schwächsten. „Das haben wir schon vor 20 Jahren in der Debatte um Harz IV erlebt: Arbeitslose und Arme waren die Sündenböcke des Staates“, sagte Parteichefin Susanne Schaper. Auch Investitionen in Bildung, Gesundheit, Klimaschutz, Kommunen und Zukunftsindustrien werden in Frage gestellt. „Die Investitionsbremsen im Grundgesetz und in der Verfassung müssen aufgehoben werden. Die ganze Welt lacht über diesen absurden Aberglauben in Deutschland, während große Volkswirtschaften in die Digitalisierung und den Umbau der Energieversorgung investieren.“ Der Kredit sei für Investitionen, die sich lohnen später. Die Finanzierung ist entscheidend.
Der Grünen-Innenpolitiker Valentin Lippman hält Reformen und Investitionen für notwendig, um Deutschland als starken, innovativen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort zu erhalten. „Die aktuellen Regelungen beantworten nicht die Fragen der Zeit und schaden Deutschland – wir sind bereit, über ihre Anpassung zu diskutieren, aber nicht über ihre vollständige Abschaffung.“
Die CDU und die AfD lehnten die Änderungen ab. „Die Schuldenbremse ist unbedingt notwendig. Das hat auch das Verfassungsgericht bestätigt. Auch der Staat braucht klare Rückzahlungsregeln“, erklärte CDU-Finanzpolitiker Peter Wilhelm Pate. Die Bürger werden mehr Steuern zahlen als je zuvor. „Der Staat muss mit dem Geld auskommen. Wenn er mehr Ansprüche hat, muss er den Bürgern sagen, dass sie mehr Steuern zahlen müssen. Aber Ansprüche auf Kosten der nächsten Generation zu erfüllen – ohne sie zu fragen – ist unaufrichtig.“
AfD-Finanzpolitiker Andre Butt sagte: „Die Steuereinnahmen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Allerdings hat der Freistaat noch nicht gelernt, damit umzugehen und voll zu investieren. Eine Lockerung der Schuldenbremse lehnen wir daher zum jetzigen Zeitpunkt ab.“ Im Gegenteil ., die CDU-geführte Landesregierung muss ihre Aufgaben richtig priorisieren.
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Quelle: www.stern.de