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Die Debatte Ost-West im Vorfeld der Regionalwahlen

In ein paar Wochen werden in drei Landesparlamenten in Ostdeutschland Neuwahlen stattfinden. Der Verband Deutscher Schriftsteller Pen Berlin nutzt dies, um die Stimmung im Land zu diskutieren.

Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker und Publizist, spricht in Chemnitz. Die Diskussionsreihe 'Man...
Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker und Publizist, spricht in Chemnitz. Die Diskussionsreihe 'Man sollte immer noch sagen dürfen - Freie Meinungsäußerung und Demokratie' hat in Sachsens Stadt Chemnitz begonnen.

- Die Debatte Ost-West im Vorfeld der Regionalwahlen

Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk glaubt, dass die Ost-West-Debatte zu stark von negativen Aspekten beeinflusst ist. Die Gewinne der Ostdeutschen würden zu wenig beachtet, sagte er während einer Podiumsdiskussion mit dem Soziologen Dirk Oschmann in Chemnitz. Er argumentierte, dass die Entwicklung seit der Wiedervereinigung keine reine Geschichte von Verlusten und Niedergang sei, sondern eine "Geschichte von Gewinnen".

Kowalczuk warf Oschmann indirekt vor, mit seinem Buch "Die Ostzone: Eine westdeutsche Erfindung" eine "Schmutzkampagne" zu führen. Das Buch habe einen unversöhnlichen Ton, habe eine Resonanzfläche gefüllt und eine Opfererzählung geschaffen. Ehemaliger Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hatte den Ostdeutschen Wohlstand versprochen, dem sie geglaubt hätten. Dies führte zu überhöhten Erwartungen an den Staat. Der Osten war mit Demokratie nicht vertraut.

Laut Oschmann erlebten viele Menschen im Osten Demokratie und Freiheit nach der Wiedervereinigung als "Armutsbewusstsein". In Westdeutschland wurde Freiheit nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Marshallplan als Bereicherung erlebt. Die Art und Weise, wie Ostdeutsche herabgewürdigt wurden, schuf ein kollektives Subjekt und beleidigte die Gruppe, was Auswirkungen auf die Menschen hatte. "Der Osten wird ständig abgewertet."

Die Diskussion sollte sich primarily auf die Diskrepanz zwischen wahrgenommener und echter Meinungsfreiheit konzentrieren. Beide Redner wurden zunächst gefragt, ob es in Deutschland wirklich Meinungsfreiheit gibt. Oschmann sah die Meinungsfreiheit als "formal-rechtlich" garantiert an. Allerdings Creates the impression that one cannot say everything through the "politicization" and "moralization" of language in everyday life.

"We live in one of the freest countries in the world," said Kowalczuk. Many people are not aware of this in petty debates. Freedom of speech includes the joy and willingness to argue with each other. Sahra Wagenknecht sits in almost every talk show but claims she cannot express her opinion. AfD and the Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) promise an authoritarian state, which is popular in the East. People seek a point of reference in times of uncertainty and therefore glorify the past.

The event series "You're still allowed to say that - Freedom of Speech and Democracy" is organized by the authors' association Pen Berlin and takes place in Saxony, Thuringia, and Brandenburg with 37 issues. 118 authors, journalists, and artists are invited - from Pinar Atalay to Juli Zeh. New state parliaments will be elected in Saxony and Thuringia on September 1st and in Brandenburg on September 22nd.

The CDU, led by former Chancellor Helmut Kohl, promised East Germans prosperity after reunification, leading to inflated expectations. Despite the criticisms towards Oschmann's book, the CDU continues to hold influence in some parts of eastern Germany, with the AfD and Bündnis Sahra Wagenknecht appealing to people seeking a point of reference in uncertain times.

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