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Die Commerzbank verdient etwas weniger - Prognose bestätigt

Commerzbank hat stark von steigenden Zinsen profitiert, doch dieser Effekt lässt nach. Trotzdem will sie das Vorjahresergebnis übertreffen.

Die Quartalsergebnisse der Commerzbank waren nicht jedermanns Sache.
Die Quartalsergebnisse der Commerzbank waren nicht jedermanns Sache.

- Die Commerzbank verdient etwas weniger - Prognose bestätigt

Commerzbank bleibt trotz nachlassender Zinsunterstützung auf Kurs für einen höheren Gewinn in diesem Jahr. In ihrem am Mittwoch veröffentlichten Halbjahresbericht hat die Bank angekündigt, das Ergebnis des Vorjahres bis 2024 deutlich zu übertreffen. Im vergangenen Jahr erzielte die Bank dank steigender Zinsen und höheren Einlagen- und Kreditertrag einen Rekordgewinn von 2,2 Milliarden Euro.

Manfred Knof, Chef der teilstaatlichen Bank seit der Finanzkrise, glaubt, dass die Bank gut aufgestellt ist und weiterhin eigene Aktien zurückkaufen kann. Anleger machen sich jedoch Sorgen um die Risikoprovisionen der Bank. Die Aktie, die bis dato gut performte, fiel deutlich und war einer der größten Verlierer im DAX mit einem Verlust von rund vier Prozent. Trotzdem liegt sie im Jahresverlauf noch immer rund 17 Prozent im Plus.

"Unser Kundengeschäft entwickelt sich weiterhin positiv. Die erste Hälfte war unsere beste in 15 Jahren", sagte Knof. "Unternehmen haben vermehrt Kredite für Investitionen gefordert und private Kunden waren aktiver im Wertpapiergeschäft." Dank des starken Kerngeschäfts kann die Bank weiterhin Sonderbelastungen wie die Kosten für Rechtsstreitigkeiten mit ihrer polnischen Tochter mBank und in Russland ausgleichen.

Das starke Kernkapitalverhältnis der Bank bestätige die Absicht, weiterhin Kapital an die Aktionäre zurückzugeben, so CFO Bettina Orlopp. "Daher haben wir den ersten Tranche unserer dritten Aktienrückkaufaktion in Höhe von 600 Millionen Euro bei der EZB und der Bundesanstalt für Immobilien beantragt."

Im zweiten Quartal sank der Gewinn um fünf Prozent auf 538 Millionen Euro, was den Erwartungen der Experten entspricht. Allerdings verdiente die Bank im Vergleich zum vorherigen Quartal deutlich mehr, sodass der Halbjahresgewinn immer noch um einen zweistelligen Prozentsatz stieg. Im zweiten Quartal spürte die Bank die Auswirkungen nachlassender Zinsen, da die Zinsmarge leicht auf knapp unter 2,1 Milliarden Euro sank. Die commissionsmarge stieg jedoch um rund fünf Prozent auf 879 Millionen Euro.

Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Umgebung gelang es der Bank, ihre Risikoprovisionen stabil bei rund 200 Millionen Euro zu halten, verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im ersten Quartal lagen die Risikoprovisionen noch deutlich unter der 100-Millionen-Euro-Marke. Die Bank reduzierte zudem ihren Puffer für Risiken aus Großereignissen (Top-Level Adjustments (TLA)) um 87 Millionen Euro auf 336 Millionen Euro in den letzten drei Monaten. Dies bedeutet, dass die Bank weniger Kapital zur Verfügung hat, um potenzielle Folgeeffekte von geopolitischen Krisen, inflationären Unsicherheiten und den Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik abzudecken.

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