Die Bundesregierung will Steuererleichterungen, um den schwächelnden Wohnungsbau anzukurbeln. Dabei geht es um erweiterte Abschreibungsmöglichkeiten für Wohngebäude, wie aus dem aktualisierten Entwurf des Wachstumschancengesetzes hervorgeht, der der Deutschen Presse vorliegt. Der Entwurf soll am Mittwoch bei einer Kabinettssitzung in Meseberg beschlossen werden.
Der Plan sieht daher die sogenannte degressive Abschreibung (Abschreibung, bei der sich der Abschreibungsbetrag jedes Jahr verringert) für einen Zeitraum von sechs Jahren vor, wobei der Bau am 1. Oktober 2023 beginnen soll. Das könnte den Staat rund 500 Millionen Euro pro Jahr kosten. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat solche Steuererleichterungen für neue Wohngebäude ab Januar 2024 vorgeschlagen. Die regressive Abschreibung ermöglicht eine schnellere Refinanzierung und soll Investitionsanreize zur Stabilisierung des Bausektors schaffen.
Wohnungsbau ins Stocken geraten
Der seit vielen Jahren boomende Wohnungsbau ist zuletzt aufgrund stark gestiegener Kreditzinsen und steigender Materialpreise ins Stocken geraten. Dies ist in der Baubranche deutlich zu spüren. Die vorgeschlagenen Steuersenkungen sind Teil eines von Finanzminister Christian Lindner (FDP) geplanten Pakets zur Unterstützung einer im Abschwung befindlichen Wirtschaft.
Sein Entwurf zum Growth Opportunity Act wurde vor zwei Wochen von Familienministerin Lisa Bowes (Grüne) blockiert. Der Grund war eine Kontroverse über die grundlegende Sicherheit von Kindern. In wesentlichen Punkten hat sich die Liga jedoch inzwischen geeinigt.
Der aktuelle Plan sieht vor, die Steuern bis 2028 um durchschnittlich etwa 7 Milliarden Euro pro Jahr zu senken, etwa 400 Millionen Euro mehr als im vorherigen Plan. Ein zentrales Element des Entwurfs ist eine Prämie für Investitionen in den Klimaschutz.