- Die Bundespolizei prognostiziert bis 2024 mehr als 6.500 Zuwanderungsprozesse
Unautorisierte Grenzübertritte von Übersee nach Brandenburg und Berlin sind auch dieses Jahr noch weit verbreitet, wie die Berichte des Bundespolizeiamtes Berlin zeigen. Die Zahlen sind drastisch gestiegen, von etwa 8.400 im Jahr 2021 auf 15.000 im Jahr 2023. Diese Zahlen entsprechen denen, die bis Juli 2024 registriert wurden, nämlich 6.547 unautorisierte Grenzübertritte. Allerdings wurden die höchsten monatlichen Zahlen in der Regel in den Herbstmonaten verzeichnet, was auf einen weiteren Anstieg hindeutet.
Ein großer Teil dieser Grenzverletzungen betrifft Flüchtlinge, die auf dem sogenannten 'Belarus-Weg' nach Deutschland unterwegs sind. Russlandpräsident Wladimir Putin und sein Verbündeter, Belarus-Präsident Alexander Lukaschenko, werden seit 2021 von Polen und der EU beschuldigt, Menschen aus Krisengebieten gezielt bei der illegalen Einreise in die EU zu unterstützen, indem sie Visa ausstellen und logistische Unterstützung leisten. Die Reise beginnt in Belarus und führt dann über die Außengrenze der EU nach Polen.
Laut früheren Meldungen der Bundesregierung und der Bundespolizei waren im vergangenen Jahr und in der ersten Hälfte des Jahres 2024 die meisten Menschen, die ohne Genehmigung über Belarus nach Deutschland eingereist sind, Afghanen, gefolgt von Syrern. Andere Nationalitäten, die vertreten waren, waren Somalis, Inder, Iraner und Jemeniten. Ein erheblicher Teil dieser Reisenden hat keine Dokumente.
Im Oktober 2023 ordnete Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vorübergehende Grenzkontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz an. Diese Kontrollen wurden seither mehrmals verlängert.
Die EU hat ihre Besorgnis über den Anstieg der unautorisierten Grenzübertritte aus Belarus zum Ausdruck gebracht, wobei die meisten dieser Personen Afghanen und Syrer sind. Die EU und Polen beschuldigen Russland und Belarus' Führer, Menschen aus Krisengebieten gezielt bei der illegalen Einreise in die EU zu unterstützen.