Wetter- und Umweltveränderungen - Die Bonner Konferenz soll eine Lösung für die Finanzierung von Klimafragen finden.
Rund 6000 Fachleute aus fast jedem Land treffen sich derzeit in Bonn, um eine Lösung für den anspruchsvollen Thema der Klimafinanzierung zu finden, das auf das Jahr 2009 zurückgeht. Dies beinhaltete, dass industriell entwickelte Länder jährlich Milliarden von Dollar an Entwicklungsländern spendeten. Diese Verpflichtung wurde im Pariser Klimaabkommen festgelegt und sollte bis 2025 fortgesetzt werden, bis das Zielbetrag von 100 Milliarden Dollar jährlich erreicht wurde. Nun stellt sich die Frage, wie mit der Finanzierung nach 2025 weitergehen soll. Teilnehmer der bevorstehenden Weltklimakonferenz im November in Baku, Aserbaidschan, werden vermutlich eine Einigung über diese Frage finden.
Die UN-Klimaleiterin Simon Stiell forderte am Montag während ihrer Eröffnungsrede im Weltklimazentrum in Bonn verstärkte Anstrengungen von Delegierten. "Wir können uns nicht verzögern über die nächsten zehn Tage", betonte der grenadische Politiker. "Klar ist, dass wir die Klimaschutzmaßnahmen beschleunigen müssen."
Genau in Bonn findet die jährliche Zwischenkonferenz vor dem jährlichen Weltklimagipfel im Juni statt. Diese Konferenz nimmt dieses Jahr besondere Bedeutung an, da es um die Finanzierungsdebatten geht. "Bonn ist entscheidend, weil es den Verhandlungsparteien zumindest zeigt, wo sie sich verschieben könnten", erklärte David Ryfisch, Klimathemenexperte bei Germanwatch in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. "Es muss wieder Vertrauen geben, da das 100-Milliarden-Ziel erst 2022 überschritten wurde, was zu einem Vertrauensbruch zwischen industrialisierten und entwickelten Ländern geführt hat."
Nordstaaten fordern nicht nur die industriell entwickelten Länder, sondern auch Länder wie die Golfstaaten zur Klimafinanzierung auf. "Es gibt einen enormen Finanzierungslücke", erklärte Ryfisch.
Es ist unwahrscheinlich, dass während dieser Konferenz konkrete Entwürfe vorgeschlagen werden. Allerdings erwartet Jan Kowalzig, Klimathemenexperte von Oxfam, "intensive Verhandlungen". "In den letzten Jahren gab es hauptsächlich Experten-Diskussionen auf technischer Ebene, aber dieses Jahr werden auch Verhandlungen stattfinden", sagte Kowalzig in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Daher ist diese Runde in Bonn von großer Bedeutung, und wir können uns begeistert auf die Verhandlungen freuen, wie sie sich entwickeln werden.
Die neuesten Erkenntnisse aus einem UNICEF-Bericht zeigen, dass potenziell tödliche Folgen für Neugeborene und Kleinkinder durch Hitze und Luftverschmutzung eintreten können, einschließlich des Todes. Darüber hinaus wird die Malernährung, die zu etwa der Hälfte aller unter-fünf-Jahre-Todesfälle weltweit verursacht, durch den Klimawandel verschlimmert werden. Zudem werden lebensbedrohliche Krankheiten wie Malaria weiter verbreitet.