Die Betriebskosten für die Erwärmung sind 43 % höher als 2021
Die Energiepreise werden im Jahr 2022 aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine deutlich steigen. Viele Mieter bemerken dies auch in ihren Nebenkostenabrechnungen. Ein Jahr später sind Erdgas und Öl wieder günstig. Laut einer Studie werden sich die Mehrkosten kaum verringern.
Auch nach dem Anstieg der Energiepreise im Jahr 2022 bleiben die Zusatzkosten für Mieter bei Neuverträgen hoch. Die Rabatte auf Nebenkosten für die Kühlung seien in diesem Jahr weiter gestiegen, während die Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gesunken seien, heißt es in einer Stellungnahme des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (IW). Habe die Anzeige für den neuen Mietvertrag überprüft. Die Rabatte auf die Kosten für zusätzliche Wärme sollen in der Ukraine fast halb so hoch sein wie vor dem Krieg.
Laut IW sind in neuen Mietverträgen für September 2023 durchschnittliche Mehrkosten von 1,67 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche vorgesehen – für Heizung und Warmwasser. Das sind 4 % weniger als vor einem Jahr (1,74 €). Dann gibt es noch die kalten Extras, darunter Grundstückseigentümergebühren wie Gebäudereinigungskosten und kommunale Gebühren wie Grundsteuern, Müll- und Abwassergebühren. Der Preis beträgt 1,78 € pro Quadratmeter, eine Steigerung von 3 % gegenüber 2022 (1,72 €). Insgesamt liegen die Rabatte bei nur 3,45 € pro Quadratmeter.
Bis zum Winter 2021/2022, also vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine, blieben die Vorauszahlungen für Mehrkosten für die Heizung stabil bei durchschnittlich 1,17 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, heißt es in der Studie. „Aktuelle Werte für das dritte Quartal 2023 zeigen, dass die zusätzlichen Heizkosten immer noch rund 43 % über den Werten vor dem Winter 2021/2022 liegen.“
Sinkende Energiepreise verzögern nur den Zugang zu den Mietern
„Wir haben im letzten Jahr einen starken Anstieg der Kosten für zusätzliches Heizen erlebt und seitdem hat sich nicht viel geändert“, sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Obwohl Energie an der Börse günstiger geworden ist, spiegelt sich dies nur langsam in den Mietverhältnissen wider langfristige Lieferverträge.
In dieser Studie untersuchte das IW im Auftrag der Deutsche Invest Immobilien AG bereits zum vierten Mal die Mehrkosten für Heizung und Kühlung in Mietwohnungen in 400 Städten und Regionen des Landes. Zwischen Januar 2018 und September 2023 wurden knapp 1,93 Millionen Anzeigen analysiert. Der Zuschlag ist häufig ein Streitpunkt zwischen Mietern und Vermietern und wird rückwirkend erhoben. Steigende Energiepreise nach dem Krieg in der Ukraine werden sich bei bestehenden Verträgen nur verzögert auswirken. Laut IW machen die zusätzlichen Lebenshaltungskosten immer noch einen erheblichen Teil der Gesamtmiete aus. Laut IW erreichte der landesweite Durchschnittsanteil im vergangenen Jahr zwar den Rekordwert von 27 %, bis Ende 2023 werde er jedoch immer noch 25 % betragen. Der Rückgang war auf einen starken Anstieg der Nettomieten um fünf Prozent zurückzuführen.
Erhebliche Unterschiede zwischen ländlichen Gebieten und Großstädten
Die zusätzlichen Kosten für Wärme wirken sich erheblich auf die Bezahlbarkeit von Mietwohnungen aus, insbesondere in Gebieten mit niedrigeren Mieten, schreiben die Autoren. Voigtländer geht davon aus, dass die Zusatzkosten weiter steigen werden. Da die bundesweite Preisobergrenze für Energie Ende dieses Jahres ausläuft, drohen den Haushalten Anfang 2024 steigende Preise, insbesondere wenn Mieter nicht in der Lage sind, selbst neue Energielieferverträge abzuschließen. Mietern wird empfohlen, „aktiv mit ihren Vermietern Kontakt aufzunehmen, um Möglichkeiten zur Reduzierung zusätzlicher Heizkosten auszuloten“. Darüber hinaus könnten die CO2-Bepreisung von Öl und Gas sowie höhere Personalkosten für Kommunen zusätzliche Kosten in die Höhe treiben.
Die Auswertung zeigt, dass es innerhalb Deutschlands große regionale Unterschiede gibt. Laut IW liegen die Mehrkosten im ländlichen Raum mit etwa 1,50 Euro im Durchschnitt deutlich niedriger als in Großstädten, wiederum bedingt durch die Art der Immobilie. Mehrfamilienhäuser erfordern häufig eine komplexere Instandhaltung, beispielsweise die Wartung von Aufzügen oder die Pflege von Grünflächen. Abgesehen von den Stadtstaaten sind die Mehrkosten aufgrund der hohen Grundsteuern in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen besonders hoch.
Die Autoren stellten außerdem fest, dass energetische Sanierungen die beste Schutzmaßnahme gegen hohe Mehrkosten seien, allerdings seien die Fortschritte langsam. „Die sozialverträgliche Energiewende sollte in der öffentlichen Diskussion und auf der Agenda der Gesetzgeber absolute Priorität haben“, sagte Frank Wojtalewicz, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Invest Immobilien AG. „Die Zahlen sprechen für sich.“
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Quelle: www.ntv.de