- Die Aufschubszeit für die Erfassung von Verity unter Wasser
Der Bergungsprozess für das gesunkene Frachtschiff "Verity" hat Rückschläge erlitten. Die Seile, die dazu dienten, den Bug des Schiffs vom Meeresboden zu ziehen, sind ins Wasser zurückgerutscht, wie Marc Antony Rooijakkers, einer der Leiter der Bergungsoperation, berichtete. Zunächst waren diese Seile mit dem Schiff an der Unfallstelle verbunden, aber die Verbindungsstelle brach ab. Nun müssen die Taucher die Seile erneut vom Meeresboden bergen und erneut befestigen. Diese Operation ist wetter- und gezeitensensitiv, was zu einer erheblichen Verzögerung führt. "Unser Arbeitsfenster ist minimal", erklärte Rooijakkers. Ursprünglich sollte der letzte große Teil des Wracks heute geborgen werden, aber es ist ungewiss, ob dies noch stattfinden wird.
Ein großer europäischer Bergungskran wird eingesetzt, um das gebrochene Wrack zu bergen, wie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Bonn mitteilt. Dieser Hebo Lift 10 Kran hat eine Hebekapazität von 2.200 metrischen Tonnen.
Letzten Freitag wurde der hintere Teil des Schiffs geborgen. Das Schiff war für die Bergungsoperation unter Wasser in zwei Hälften geteilt worden. Beide Wrackteile werden auf einer Plattform gesichert, nach den Niederlanden geschleppt und ordnungsgemäß entsorgt. Um den Bereich aufgrund der Bergungsoperation wurde eine Sicherheitszone von einer Meile verhängt.
Das unter britischer Flagge fahrende Motorschiff "Verity" mit sieben Besatzungsmitgliedern kollidierte am 24. Oktober 2023 mit dem Frachtschiff "Polesie" in der Deutschen Bucht. Der Unfallort liegt etwa 22 km südwestlich der Hochseefestung Helgoland und 31 km nordöstlich der Ostfriesischen Insel Langeoog. Das 91 Meter lange "Verity" sank nach der Kollision. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf der sieben Besatzungsmitglieder bei dem Unfall ums Leben kamen. Zwei Besatzungsmitglieder wurden zum Zeitpunkt des Unfalls aus dem Wasser gerettet. Der Kapitän wurde unmittelbar nach dem Unfall tot geborgen, und eine weitere Leiche wurde am letzten Freitag im geborgenen hinteren Teil entdeckt. Drei Besatzungsmitglieder werden noch vermisst. Das Wrack liegt in einer Wassertiefe von fast 40 Metern und stellt eine Gefahr für die Schifffahrt dar. Trotz des Unfalls blieb das "Polesie" mit 22 Besatzungsmitgliedern an Bord seetüchtig.
Die folgenden Rückschläge beim Bergungsprozess der "Verity" haben zu einer Verzögerung bei der Bergung des letzten großen Teils geführt, wie von Rooijakkers angekündigt. Daher ist der Hebo Lift 10 Kran mit einer Hebekapazität von 2.200 metrischen Tonnen nun für den Betrieb entscheidend.