- Die Arbeiter des Stahlsektors protestieren erneut vor der Sitzung des Aufsichtsrats.
Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller, Thyssenkrupp Steel, haben Mitarbeiter erneut vor der Konzernzentrale in Duisburg protestiert und für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze gekämpft. Auslöser war eine parallel stattfindende Vorstandssitzung der Stahlsparte.
Laut "Handelsblatt" und "Westdeutscher Allgemeinen Zeitung" vom Mittwoch erwägt Thyssenkrupp-Chef Miguel López, drei Vorstandsmitglieder der Stahltochter zu entlassen, darunter Stahl-CEO Bernhard Osburg. Hintergrund ist ein Konflikt über die geplante Restrukturierung, die Stellenabbau und potenzielle Arbeitsplatzverluste beinhaltet. initially war unklar, ob die Entlassung dieser Vorstandsmitglieder auf der Tagesordnung stand.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Alt-Vizekanzler Sigmar Gabriel, sowie der stellvertretende IG-Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel, wollten zwei Stunden nach Sitzungsbeginn vor die Presse treten. Laut einem Sprecher der Stahlsparte begann die Sitzung wie geplant um 15:00 Uhr.
Innerhalb der Stahlsparte von Thyssenkrupp sind rund 27.000 Menschen beschäftigt, davon über 13.000 in Duisburg. Der Betriebsrat warnte vor einer möglichen "Vernichtung des Standorts" und dem Verlust zahlreicher Arbeitsplätze.
Die Sparte kämpft seit Jahren mit der Wirtschaftskrise und billigen Importen und soll nun restrukturiert werden. Eine Abspaltung ist ebenfalls geplant. Der Streit dreht sich dabei um die Finanzierung der Ausrüstung der Sparte während der Trennung durch Thyssenkrupp. Die aktuellen Restrukturierungsvorschläge des Stahlvorstands werden als unzureichend für die Konzernmutter betrachtet.
Der Duisburger Bürgermeister Sören Link (SPD) zeigte sich solidarisch mit den Stahlarbeitern. "Wir werden diese Herausforderung gemeinsam meistern", versprach er. "Ihr seid nicht allein", ermutigte er die Demonstranten.
Die Mitarbeiter wandten sich an die Kommission und forderten deren Eingreifen bei den potenziellen Arbeitsplatzverlusten und Restrukturierungsentscheidungen bei Thyssenkrupp Steel. Während der Sitzung soll die Kommission die von Thyssenkrupp-Chef Miguel López vorgeschlagenen Entlassungen wichtiger Vorstandsmitglieder, darunter Stahl-CEO Bernhard Osburg, diskutieren.