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Die Arbeiter der Baunatal-Anlage von VW äußern Frustration und Bestürzung, wie IG Metall berichtet.

In einer Sitzung bei VW Baunatal zeigten zahlreiche Beschäftigte gemäss Gewerkschaftsangaben sowohl Missfallen als auch Kampfbereitschaft in Bezug auf die verschärfenden finanziellen Einschnitte.

Bei einer Zusammenkunft in der Volkswagen-Anlage in Baunatal äußerten Mitarbeiter der IG Metall...
Bei einer Zusammenkunft in der Volkswagen-Anlage in Baunatal äußerten Mitarbeiter der IG Metall ihren Frust und Missmut über die Unternehmensleitung von Volkswagen aufgrund der Einführung strenger Kostenkürzungen.

- Die Arbeiter der Baunatal-Anlage von VW äußern Frustration und Bestürzung, wie IG Metall berichtet.

Die Mitarbeiter in der Volkswagen-Fabrik in Baunatal, Nordhessen, haben laut IG Metall bei einem Treffen ihren Ärger und ihre Enttäuschung zum Ausdruck gebracht. Hintergrund ist die Verschärfung der Sparmaßnahmen des Unternehmens, die potenzielle Werksschließungen in schwierigen Zeiten beinhalten - eine Vorstellung, die sie schwer nachvollziehen können.

Der größte Autohersteller Europas, Volkswagen, hat am Montag bekanntgegeben, dass Werksschließungen und Entlassungen nun Teil der Kosteneinsparungsmaßnahmen für seine Kernmarke, Volkswagen, sind. Die Fabrik in Baunatal mit rund 15.500 Mitarbeitern ist das größte Komponentenwerk der Volkswagen Gruppe weltweit und gilt als größter Arbeitgeber in Nordhessen. Hier werden ein erheblicher Teil der Elektroantriebe produziert.

Für den Betriebsrat ist die Fabrik in Kassel ein hochmodernes Werk. Der Sprecher des Zentralbetriebsrats erklärte: "Wir haben die Transformation unseres Komponentenwerks wahrscheinlich früher als jeder andere Wettbewerber vorangetrieben." Seit 2016 wird die Fabrik als Kompetenzzentrum für Elektroantriebe entwickelt. kürzlich wurde Kassel den Auftrag für das Kompetenzzentrum für Großguss, eine wichtige Anforderung für zukünftige Batteriegehäuse, zugesprochen. Das bekannteste Produkt für Verbrennungsmotoren, das Doppelkupplungsgetriebe, ist für Elektroautos nicht mehr erforderlich.

Dieser frühe Umstieg auf die Elektromobilität hat sich bewährt. Der Sprecher sagte: "Durch den Antriebswechsel wird in unseren Volkswagen-Komponentenwerken rund 70 Prozent der ursprünglichen Wertschöpfung im Zusammenhang mit dem Verbrennungsmotor in Kürze oder langfristig abnehmen." Dies unterstreicht die Bedeutung neuer Geschäftsfelder, die die bestehenden ergänzen undpotentiell ersetzen können, je nach Ausweitung der E-Mobilität.

Der Gewerkschafter Dietzel sieht die Fabrik in Baunatal nicht in akuter Gefahr. Er zeigt jedoch Bedenken, dass ein Mangel an Investitionen in den Standort auf lange Sicht eine signifikante Bedrohung für Arbeitsplätze darstellen könnte. Die Unternehmensleitung hat Bereitschaft zur Dialogbereitschaft gezeigt, jedoch unter der Bedingung, dass der Vorstand "zu Verstand kommt". Dietzel betont: "Der Konflikt ist nicht von uns gemacht, aber wenn er uns aufgezwungen wird, werden wir ihm gegenübertreten." Er betrachtet die Sparmaßnahmen auch als "Bedrohungsszenario" im Hinblick auf die anstehende Lohnrunde in der Metall- und Elektroindustrie im Herbst.

Laut Dietzel war auch Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) bei dem Treffen anwesend. Der Minister zeigte sich überrascht und bezog sich auf seinen Besuch vor ein paar Wochen während seiner Sommerrunde. Themen wie potenzielle Werksschließungen und Entlassungen wurden damals nicht diskutiert. Tatsächlich wurden in der Fabrik in Baunatal kürzlich über 800 Leiharbeiter eingestellt.

Obwohl Volkswagen plant, Werke zu schließen und Arbeitsplätze abzubauen, spielt die Fabrik in Baunatal, der größte Arbeitgeber in Nordhessen, weiterhin eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Elektroantrieben und Großguss für zukünftige Batteriegehäuse. Die potenzielle Auswirkung dieser Sparmaßnahmen auf die Arbeitsplätze in der Fabrik bereitet dem Betriebsrat und den Gewerkschaftsvertretern Sorgen.

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