Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) hat am Freitag die Mecklenburg-Verposa-Plantage in Dodow (Kreis Ludwigslust-Parchim) zur Apfelernte in Melania offiziell eröffnet. Die Erzeuger erwarten nach dem Superjahr 2022 deutlich geringere Ernten. Laut Backhouse wird eine Produktion von rund 23.000 Tonnen erwartet. Dies entspricht einem Rückgang von 30 % gegenüber dem Zehnjahresdurchschnitt und einem Rückgang von etwa 40 % im Vergleich zu 2022. Den Angaben zufolge hat MV im vergangenen Jahr mehr als 38.000 Tonnen Äpfel gepflückt.
Zu den geringeren Ernteerwartungen zählen Knospenschäden durch Spätfrost in der ersten Aprilwoche, starker Fruchtverlust im Juni und Dürre im Frühsommer. Einige Sorten, wie zum Beispiel Boskop, produzieren im zweiten Jahr nach einer guten Ernte typischerweise weniger. Darüber hinaus sollen nach Angaben des Ministers im Herbst 2022 Überbestände auf Plantagen beseitigt werden. Diese werden im Herbst komplett durch Neuanpflanzungen ersetzt.
Nach Angaben der Abteilung ist die Fruchtqualität bisher gut. Da vom Beginn der Blüte bis Anfang Juli nur sehr wenig Niederschlag fällt, kommt es praktisch nicht zu Schorfproblemen. Allerdings verursachte Hagel Schäden in der Umgebung.
Apfel ist das am häufigsten angebaute Obst in Mecklenburg-Vorpommern, zwei Drittel der Anbaufläche liegen in der Region Ludwiglust-Parchim. Man geht davon aus, dass 85 bis 90 % der Apfelernte zu Saft, Fruchtfleisch, Püree und Trockenfrüchten verarbeitet werden. Der Rest wird als Tafeläpfel verkauft.