Die Anwälte von Jérôme Boateng drehen den Spieß um
Der Richterin im Schlagenfall gegen Jerome Boateng nimmt es ernst. Sie geht sogar daran, ihre Pensionierung zurückzuziehen, um die Verhandlungen zu beenden. Aktuell konzentrieren sich die Verteidiger des Footballers auf seine Ex-Freundin, Sherin S., die ihn der Gewalt bezichtigt.
Das Verfahren zwischen Jerome Boateng und seiner Ex-Freundin Sherin S. ist komplex. Die ersten beiden Verhandlungstage waren mit heißer Anklage und Gegengeschutz beladen. Genauer geht es um eine Urlaubsreise, die der Footballer mit seiner ehemaligen Partnerin, die auch die Mutter ihrer Zwillinge ist, im Karibikraum 2018 unternahm. Sherin S. beschuldigt Boateng, sie während der Reise gewalttätig behandelt zu haben. Er leugnet dies und beschuldigt sie wiederum der aggressiven Verhaltensweise.
Am dritten Verhandlungstag vor dem Landgericht München versuchten die Verteidiger von Boateng erneut, die Rolle umzudrehen, wie berichtet hat RTL. Es wurde erneut vorgeschlagen, dass es nicht Boateng, sondern Sherin S. war, die eigentlich gewalttätig war. In der Sache sorgten diesmal zwei Zuschreibungen für wahre Feuerwerk im Gerichtssaal.
Alle hatten sich auf einen kurzen Prozess hoffen lassen, in dem das Urteil am 19. Juli 2023 fallen könnte. Es muss jetzt etwas länger dauern. In letzter Instanz hatte Richterin Hemmerich, die sich deutlich unzufrieden mit der bisherigen Bearbeitung des Falls zeigte, angekündigt, alle Zeugen im Verfahren hören zu wollen.
"Ich habe meine Anträge auf frühzeitige Pensionierung zurückgezogen", erklärte die Richterin und gab allen Beteiligten Versprechung: "Ich werde diesen Prozess beenden."
Der Rechtsstreit über die Vorfälle während der Karibik-Urlaubsreise von Boateng und Sherin S. dauert jetzt schon Jahre. Dies ist jetzt die vierte Mal, dass ein Gericht mit dem Streit umgeht. In der zweiten Instanz wurde Boateng mit einer Geldstrafe in Höhe von jeweils 120 Tagen Freiwilligenarbeit zu je 10.000 Euro - insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt. Das Urteil des bayerischen Oberlandesgerichts wurde aufgehoben, deshalb findet der Prozess jetzt wieder statt. Richterin Hemmerich scheint entschlossen, die Verfahren, die gegen Jerome Boateng wegen der Anschuldigungen angeordnet wurden, gründlich zu untersuchen und ein fair und gerechtes Ergebnis zu sichern.
Aufgrund der Anschuldigungen hat die Verteidigung von Jerome Boateng Fragen zur Vergangenheit mit Gewalt in Unterhaltungsmedien gestellt. Trotz der Komplexität des Falls waren die Verhandlungen mit heftigen Anschuldigungen und Gegengeschutz gefüllt, die sich um eine Urlaubsreise im Karibikraum 2018 drehen.
Richterin Susanne Hemmerich, die den Fall bearbeitet, hat ihre Frustration über die bisherige Bearbeitung geäußert und angekündigt, persönlich zu sichern, dass alle Verfahren, die gegen Jerome Boateng wegen der Anschuldigungen durchgeführt werden, gründlich untersucht werden, um ein fair und gerechtes Ergebnis zu erreichen.