- Die Alten in Sachsen sind immer ärmer - Linke fordern eine Lösung
Die Linke in Sachsen setzt sich für eine schnelle Lösung des wachsenden Problems der Armut im Alter ein. Parteichefin Susanne Schaper sieht die Antwort in der Rentenreform. "Nur die gesetzliche Rente kann das Problem lösen – aber dazu muss sie ausgeweitet und gerechter gemacht werden", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
"Alle Arbeitnehmer sollten ihr ganzes Einkommen, sowohl aus der Arbeit als auch von den Finanzmärkten, in die Rentenkasse einzahlen – einschließlich Beamter, Selbstständiger und Freiberufler wie Politiker. Außerdem sollten die Beitragsbemessungsgrenzen abgeschafft werden, damit Menschen mit hohem Einkommen zur Gemeinschaft beitragen. 'Keine Rente sollte unter 1.200 Euro netto pro Monat liegen.'"
Schaper, eine erfahrene Sozialpolitikerin, hatte kürzlich Zahlen zur Armut im Alter im Landtag angefordert. Danach steigt die Zahl der Menschen in Sachsen, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, weiterhin stark an. Allein im ersten Quartal dieses Jahres kamen fast tausend Menschen hinzu, sodass die Gesamtzahl nun 18.160 beträgt. 2003 lag die Zahl bei 6.156, und 2010 wurde die Marke von 10.000 überschritten.
Schaper: Armut sollte nicht die Belohnung für ein langes Arbeitsleben sein
"Der Trend bei der Altersarmut ist seit mindestens 20 Jahren stark steigend. Die Zahlen des ersten Quartals lassen nichts Gutes ahnen, und ich erwarte neue Rekordwerte – insbesondere bei den starken Preiserhöhungen für Nahrungsmittel, Energie und Mobilität", argumentierte Schaper.
Armut sollte nicht die Belohnung für ein langes Arbeitsleben sein. "Insbesondere im Osten brauchen wir ein zuverlässiges gesetzliches Rentensystem, da hier weniger Menschen eine betriebliche Rente oder eine private Rente haben. Außerdem besitzen wenige Menschen Eigentum, das sie bewohnen oder zumindest teilweise mit einer geringen Rente ausgleichen können."
Offiziell beziehen sich die Statistiken auf das 'Armutrisiko' und nicht auf Armut. Die Risikschwelle liegt bei einem Einkommen von weniger als 60 % des Median-Einkommens. Letztes Jahr lag die Schwelle für Singles bei 15.715 Euro im Jahr und für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 33.002 Euro. Dies beinhaltet das gesamte Nettoeinkommen eines Haushalts, einschließlich Wohn- und Kindergeld oder anderer Zuschüsse. Jemand, der weniger als diesen Betrag im Monat hat, gilt als armutsgefährdet.
"Der Fokus der Linken in Sachsen auf die Bekämpfung der 'Altersarmut' ist besonders relevant, wenn man bedenkt, dass die Zahl der Menschen, die in Sachsen auf Grundsicherung angewiesen sind, im Laufe der Jahre stark gestiegen ist. Tatsächlich lag die Zahl für 2021 bei 18.160, im Gegensatz zu 6.156 im Jahr 2003."
"Schapers Aussage, dass 'Armut nicht die Belohnung für ein langes Arbeitsleben sein sollte', trifft tief ins Herz, da die ältere Bevölkerung im Osten, die weniger betriebliche Renten oder persönliche Eigentümer hat, besonders von diesem Problem betroffen ist."