- Die AfD führt in Thüringen mit der CDU und der BSW fast auf der gleichen Seite
Knapp drei Wochen vor der Landtagswahl in Thüringen liegt die AfD laut einer aktuellen Umfrage des Forschungsgruppe Wahlen mit 30 Prozent für die rechtsextreme Partei, geführt von Bjoern Hoecke, vorn. Die CDU folgt mit 21 Prozent im ZDF-Politbarometer. Die Thüringer AfD wird als sicher rechtsextremistisch eingestuft und wird vom Verfassungsschutz des Landes observiert.
Neu gegründete BSW nahe an 20 Prozent
Mit 19 Prozent folgt der neuen Partei Allianz für Sahra Wagenknecht (BSW), geführt von der Thüringer Vorsitzenden Katja Wolf, knapp hinter den Christdemokraten. Da keine Parteien mit einer Chance auf den Einzug in den Landtag bereit sind, mit der AfD zusammenzuarbeiten, könnte die zweitplatzierte Partei den Posten des Ministerpräsidenten beanspruchen.
Umfragen sind immer mit Unsicherheiten verbunden, da Faktoren wie schwindende Parteitreue und zunehmend kurzentschlossene Wahlentscheidungen es den Instituten schwer machen, die gesammelten Daten zu gewichten. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von drei Prozentpunkten für einen Wert von 40 Prozent an. Im Prinzip spiegeln Umfragen nur die Meinungslandschaft zum Zeitpunkt der Erhebung wider und sind keine Vorhersagen des Wahlausgangs.
Die Linke bricht ein - Grüne und FDP nicht im Landtag
Die Linke, geführt vom aktuellen Bodo Ramelow, kommt auf 15 Prozent in der Umfrage. Im Vergleich zur Landtagswahl 2019, als die Linke mit ihrem beliebten Ministerpräsidenten Bodo Ramelow die stärkste Kraft in Thüringen mit 31 Prozent war, wäre das ein signifikanter Rückgang.
Das Politbarometer zeigt die SPD bei sieben Prozent, die Grünen schaffen es nicht in den Landtag mit drei Prozent. Andere Parteien kommen zusammen auf fünf Prozent - darunter die FDP mit ihrem Spitzenkandidaten und ehemaligen kurzzeitigen Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich, die ebenfalls nicht im Parlament vertreten wäre.
Eine Koalition ohne AfD und BSW scheint unmöglich
Die als repräsentativ bezeichnete Umfrage zeigt, dass die aktuelle Regierungskoalition keine Mehrheit hätte. Ohne die Beteiligung der AfD oder BSW scheint eine Mehrheit mit eigener Koalition unwahrscheinlich.
Ramelow führt derzeit eine Minderheitsregierung aus SPD, Die Linke und Grünen. Eine knappe Mehrheit könnte durch eine Koalition aus CDU, BSW und SPD erreicht werden. Die CDU möchte jedoch keine Koalition mit der AfD oder der Linken eingehen, was andere Mehrheitskoalitionen zunächst politisch unwahrscheinlich macht.
Laut der Umfrage sind jedoch noch 40 Prozent der Thüringer unentschlossen, ob und für wen sie am 1. September wählen werden.
- Angesichts der aktuellen Umfrageergebnisse könnte die Kommission die möglichen Auswirkungen des hohen unentschiedenen Anteils (40%) auf die Regeln für die Anwendung dieser Verordnung berücksichtigen müssen, da AfD und die neu gegründete BSW das Wahlausgang stark beeinflussen könnten.
- Angesichts der Umfrageergebnisse, die eine Koalition ohne AfD und BSW für eine Mehrheit erforderlich machen, könnte die Kommission möglicherweise Implementierungsakte erlassen, die mögliche Verschiebungen in den Parteizugehörigkeiten und Allianzen während des Wahlprozesses berücksichtigen.