Deutschland verbraucht mehr Kohle zur Stromerzeugung
Zuerst die gute Nachricht: Deutschland wird sein Ziel für den Ausbau erneuerbarer Energien bis 2022 erreichen. Da andererseits Russlands Erdgaslieferungen zurückgehen, wird mehr klimaschädliche Kohle zur Stromerzeugung eingesetzt.
Bei der Stromerzeugung wird laut Monitoringberichten der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts die Erdgasstromerzeugung im Jahr 2022 aufgrund von Erdgasengpässen aufgrund der Einstellung der Erdgasimporte aus Russland und den daraus resultierenden Folgen um 14 % zunehmen Anstieg der Erdgaspreise am Großhandelsmarkt. %. Im Gegenzug produzierten Braunkohlekraftwerke 5 % mehr Strom als im Vorjahr, während Steinkohlekraftwerke rund 14 % mehr Strom produzierten.
Dem Bericht zufolge stieg die Erzeugung erneuerbarer Energien im Jahr 2022 aufgrund des starken Ausbaus von Wind- und Photovoltaikanlagen sowie der starken Sonneneinstrahlung um etwa 8 %. Der Anteil der erneuerbaren Energieerzeugung am gesamten Stromverbrauch stieg im Jahr 2021 von 40 % auf 45 %.
Gesetzliche Ausbaupfade für Onshore-Wind, Photovoltaik und Biomasse werden im Jahr 2022 realisiert. Die Behörden sagen, das sei kein Grund, die Bemühungen zu lockern. „Um die erhöhten Ausbauziele für 2030 zu erreichen, ist ein stärkerer Ausbau unumgänglich“, erklären die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt.
Dem Bericht zufolge sind Norwegen, die Niederlande und Belgien die wichtigsten deutschen Erdgasimportquellen im Jahr 2022 mit einem Gesamtvolumen von 983 Terawattstunden. Dies entspricht rund 68 % der gesamten deutschen Erdgasimporte. Müller betonte, dass Deutschland den geplanten Flüssiggas-Terminal weiterhin benötige, um die deutschen Erdgasquellen weiter zu diversifizieren.
Kohlekraftwerke wiederherstellen, damit sie wirksam werden
Angesichts des Anstiegs der Kohleverstromung erinnerte die Bundesnetzagentur die Bundesregierung an ihre Klimaziele und forderte stärkere Anstrengungen zum Ausbau erneuerbarer Energiequellen, um das Ziel der Bundesregierung von mindestens 80 % des Gesamtstromverbrauchs zu erreichen Erneuerbare Energiequellen können erreicht werden.
„Um Versorgungsengpässen vorzubeugen, reagierte der Gesetzgeber mit der vorübergehenden Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken im Jahr 2022 und der Verlängerung der Laufzeiten der verbleibenden Atomkraftwerke. Diese Maßnahmen haben sich bewährt, wir dürfen die Klimaziele jedoch nicht aus den Augen verlieren“, warnte Bundesnetz-Bürochef Klaus Müller.
RWE dominiert den Stromerzeugungsmarkt
Auch Andreas Monte, Vorsitzender des Bundeskartellamts, sagte, man müsse sich die Marktbeherrschung einzelner Unternehmen in der konventionellen Stromerzeugung anschauen.
„Auch wenn die Marktkonzentration hier nach einem Anstieg im Vorjahr im Jahr 2022 wieder sinkt, werden RWE und einige andere Erzeuger für die Deckung der Stromnachfrage immer unverzichtbarer bleiben“, sagte Mundt. „Wir müssen den Markt weiterhin genau beobachten, zumal die Stromimporte gestiegen sind.“ „Es ist wichtig und in manchen Fällen sogar entscheidend, die Marktmacht inländischer Stromerzeuger zu begrenzen.“
Monitoringberichte zeigen, dass die Nettostromerzeugung bundesweit im Jahr 2022 aufgrund des geringeren Stromverbrauchs insgesamt leicht zurückgehen wird.
Quelle: www.ntv.de