- Deutschland sollte keine finanziellen Vorteile aus Waffenlieferungen ziehen.
Der ehemalige Vorsitzende der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, hat seine Ablehnung deutscher Waffenexporte zum Ausdruck gebracht, wobei er auf die Vergangenheit Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs Bezug nahm. Bei einem Event zusammen mit dem Thüringer Ministerpräsidenten und Spitzenkandidaten der Linken, Bodo Ramelow, in Erfurt, sagte Gysi: "Ich bin gegen deutsche Waffenexporte." Obwohl er diese Position vertritt, ist er nicht gegen die Rechtfertigung von Waffenlieferungen an die Ukraine, um sich gegen russische Angriffe zu verteidigen. Stattdessen schlägt er vor, dass andere Länder Waffen liefern und Deutschland sich auf humanitäre Hilfe konzentrieren sollte, mit dem Hauptziel einer Waffenruhe.
Krieg und Frieden, die Frage deutscher Waffenexporte und die Möglichkeit des Einsatzes von Mittelstreckenraketen waren wichtige Themen in dem jüngsten Thüringer Landtagswahlkampf.
Gysi lenkte die Aufmerksamkeit auf das wachsende Gefühl unter Deutschen, dass sie von der traditionellen Politik nicht ausreichend vertreten werden. Er forderte die Linke auf, ihre Ansätze und Handlungen zu überdenken, um zu verhindern, dass die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) an die Macht kommt.
Ramelow: Ich bin hier, um zu helfen
Ramelow sprach über eine Initiative der Linken, die sich für ein umfassendes Rentensystem in Deutschland einsetzt, das alle Berufe und Bevölkerungsgruppen umfasst. "Wir brauchen keine separaten Rentensysteme für Künstler, Beamte oder Selbstständige", betonte Ramelow. Das Ziel ist eine Rente von 1.200 Euro für alle.
Vor der Menge sprachen Gysi und Ramelow und forderten Unterstützung für die Linke. "Wir wollen nur einen blauen Himmel", sagte Ramelow mit Blick auf die AfD, die derzeit in Umfragen führt. "Ich bin hier, um in den nächsten Jahren zu dienen", versprach Ramelow im Alter von 68 Jahren. Er hat seit 2014 eine rot-rot-grüne Regierung geführt, mit einer kurzen Pause, und hat seit 2020 keine Mehrheit mehr. Die Linke liegt derzeit in Umfragen zwischen 13 und 14 Prozent, deutlich weniger als vor fünf Jahren.