Deutsche Post schickt ersten Oberleitungs-Lkw auf die elektronische Autobahn
Als eines der ersten Logistikunternehmen in Deutschland schickt die Deutsche Post (DHL) einen vollelektrischen Oberleitungs-LKW zum Testbetrieb auf die Strecke zwischen Lübeck und Reinfeld. Ingo Kutsch, Leiter von Deutsche Post und DHL Kiel, sagt: "Wir wollen die Emissionen weiter senken und sind bereit, dafür neue Technologien zu testen."
Die neueste Generation von Oberleitungsfahrzeugen wird zwischen Reinfeld und Lübeck verkehren und dabei nach eigenen Angaben mehr als 80 Kilometer pro Tag zurücklegen. Nach Angaben von DHL wird der 29-Tonnen-Lkw täglich Briefe und Pakete an drei verschiedene Verteilzentren in Hamburg und Lübeck ausliefern. Insgesamt könne das Fahrzeug bis zu 900 Pakete transportieren, sagte ein Sprecher.
"DHL setzt schon lange auf Elektrofahrzeuge, allein für die regionale Zustellung haben wir 13 Lkw im Einsatz", so der Sprecher. "Aber dieses neue Fahrzeug ist der erste Elektro-Lkw mit Oberleitung."
Das Fahrzeug eines schwedischen Nutzfahrzeugherstellers verfügt den Angaben zufolge über neun Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 297 kWh. Die maximale Reichweite beträgt bis zu 250 Kilometer, je nach Beladung, Straßenbelag und Wetter.
Der mit einer Kabine ausgestattete Stromabnehmer-Lkw (auch Scherenstromabnehmer genannt) wird zunächst zu Beginn der Pilotphase eingesetzt, die von Dienstag bis Freitag läuft. "Langfristig soll er an sechs Tagen in der Woche fahren", so der Sprecher. Über eine mobile Ladestation im Briefzentrum Lübeck kann der Lkw auch über Nacht aufgeladen werden.
Der Feldversuch E-Highway Schleswig-Holstein ist eines von drei Pilotprojekten in Deutschland, in denen der Einsatz von Oberleitungs-Lkw im Realbetrieb untersucht wird. Der Feldversuch, der bis Ende 2024 läuft, wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Quelle: www.dpa.com