Deutsche Post gibt Details bekannt: Zweistufiges Postsystem.
Die nationale Postdienstleistung Deutschlands gab detailliertere Informationen über ihre Pläne zur Einführung eines zweistufigen Postsystems in der Bundesrepublik bekannt, jedoch ist nicht jeder damit einverstanden. Deutsche Post hatte bereits geplant, die Preise im Jahr 2024 anzuheben. Zum Glück für die Verbraucher wurde der Antrag des Unternehmens abgelehnt.
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Nun prüft der Postdienst alternative Wege, um seinen hohen Gewinn beizubehalten, während weniger Briefe nach Deutschland geschickt werden. Nun sind detailliertere Informationen über die Pläne des Unternehmens zur Einführung des neuen Systems bekannt, das bereits Anfang des Jahres 2023 diskutiert wurde.
Merkmale des neuen zweistufigen Postsystems
Laut dem neuen Plan wird die Lieferung von Standardbriefen etwa drei Tage dauern. Da die Deutsche Post ein universeller Dienstleister ist und das einzige Unternehmen, das gesetzlich dazu verpflichtet ist, 80% der Post am nächsten Tag zu liefern, wird dies nun geändert.
Stattdessen können Kunden mit dem neuen Plan diesen Servicelevel nur erhalten, wenn sie die “Prio”-Briefmarke kaufen. Natürlich würde dies bedeuten, mehr für einen Dienst zu bezahlen, den die Post derzeit gesetzlich auf allgemeiner Basis anbieten muss.
Der Preis für einen “Prio”-Brief wird höher sein als die derzeitigen Postkosten. Dies gab Nikola Hagleyter, Vertreter der Deutschen Post, gegenüber der Welt am Sonntag bekannt. Es wird jedoch betont, dass eine Verdoppelung der Preise nicht zur Debatte steht.
Deutsche Post gibt Details bekannt: In einem Gespräch verteidigte Hagleyter den Vorschlag der Post, indem er erklärte, dass Änderungen notwendig seien, um mit den höheren Kosten Schritt zu halten. Hagleyters Argument überzeugte nicht alle. Obwohl in Deutschland weniger Briefe verschickt werden, gab es im Jahr 2022 einen Boom bei den Paketzustellungen.
Das Unternehmen erzielte den höchsten Gewinn seiner Geschichte – 5,1 Milliarden Euro, was 69,6% mehr ist als im Jahr 2020. Am 9. Oktober, dem Weltposttag, führten etwa 30.000 Mitarbeiter der Deutschen Post und DHL eine Demonstration vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen die vorgeschlagenen Preisänderungen durch.
Viele befürchten, dass diese Neuerungen zu einem Arbeitsplatzabbau führen könnten. Wenn der universelle Dienstleister nicht mehr ausreichend finanziert werden kann, könnten mehr als 10.000 Arbeitsplätze gefährdet sein. Dies gab Thomas Held, Vorsitzender des Betriebsrats, bekannt.
Derzeit beschäftigt das Unternehmen etwa 116.500 Menschen.