zum Inhalt

Deutliche Steigerung der Bio-Lebensmittel in Landeskantinen bis 2030

Mensaessen
Zwei Studentinnen essen in der Mensa Wilhelmstraße.

Universitätskantinen, Kliniken, Ministeriumskantinen und kommunale Mensen müssen in den nächsten Jahren ihre Speisekarten und Angebote umstellen und mehr Lebensmittel von regionalen Bio-Lieferanten beziehen. Stuttgarts Landwirtschaftsminister Peter Hauck sagte, die Landeskantine solle eine Vorbildfunktion übernehmen. Das Land hat auch entsprechende Richtlinien für Kantinen weiter präzisiert, die im Herbst im Kabinett besprochen werden. Der CDU-Politiker kündigte an, dass in den Richtlinien Mindestanforderungen für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung von Kantinenessen im Land festgelegt seien.

Daher muss bis 2030 der regionale Anteil an Bio-Mittagessen für Staatsbedienstete (also Ministerien und nachgeordnete Behörden) schrittweise auf 40 % erhöht werden. Zudem sollen 75 % regionales Getreide verwendet werden. Ab 2025 gelten diese Vorgaben auch für Justizvollzugsanstalten und Universitätskantinen.

Hauk macht sich keine Sorgen um den Zeitplan. „Das Demonstrationsprojekt läuft bereits“, sagte er und verwies auf 86 solcher Dienste, die auch online in Kitas und Schulen, 37 Unternehmen und Universitäten, 20 Kliniken und 23 Senioreneinrichtungen verfügbar sind.

An der Essenstheke muss es laut sein, wenn die Auswahl getroffen wird. Die Richtlinie besteht darin, mindestens ein vegetarisches oder ein veganes Mittagessen pro Tag anzubieten. Gibt es nur ein sogenanntes Menü, muss mindestens zweimal pro Woche mittags vegetarisches oder veganes Essen angeboten werden. Saft oder Saftspray müssen aus Obstgärten stammen, die bestimmte Bio-Anforderungen erfüllen. Fließendes Wasser muss kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Die Kantine erhält außerdem eine Unterstützung von 600 € pro Jahr, um die Mehrkosten der obligatorischen Bio-Zertifizierung zu decken. Für die Sanierung der Kantine stellte das Land insgesamt 3,6 Millionen Euro bereit.

Diese Richtlinie ist Teil der Nationalen Ernährungsstrategie. Einer der Zwecke ist die Bereitstellung von Schulungen und Beratung. In sogenannten Messwochen will das Land zudem die Ursachen der Lebensmittelverschwendung ermitteln. Sozial benachteiligte Gruppen sollten besser über eine ausgewogene Ernährung informiert werden. Hintergrund der neuen Kantinenordnung ist auch das sogenannte Biodiversitätsstärkungsgesetz. Es sieht vor, dass bis 2030 mindestens 30 bis 40 Prozent der regionalen Lebensmittel biologisch sein sollen. „Derzeit liegen wir bei 14,5 Prozent“, gibt Hauk zu. „Das wollen wir erreichen, indem wir die Nachfrage ankurbeln.“

Kommentare

Aktuelles