Sachsen-Anhalt meldet fast doppelt so viel landwirtschaftlich genutzte Fläche wie nitratbelastete Fläche. Rund 135.200 Hektar sind nun als sogenannte rote Zonen eingestuft, wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Bisher gelten rund 73.000 Hektar als mit Nitrat belastet. Betriebe, die in diesen Gebieten anbauen, müssen strengere Anforderungen des Düngemittelgesetzes erfüllen. Die entsprechende Düngeergänzungsverordnung wurde am Dienstag im Kabinett beschlossen.
Hintergrund ist das von der Europäischen Kommission eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren wegen übermäßiger Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland. Das Land Sachsen-Anhalt hat laut Ministerium dazu beigetragen, dass die Kommission das Verfahren durch die Verordnung nicht fortsetzt. Jetzt sind 11,7 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche rot ausgewiesen.
Landwirtschaftsminister Sven Schulze hat zugesagt, betroffene Landwirte zu unterstützen. „Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass nachhaltig bewirtschaftete Betriebe nicht benachteiligt werden, sofern sie nachweisen können, dass sie nicht Verursacher der Nitratbelastung sind und das Messstellennetz weiter optimiert wird“, erklärte der CDU-Politiker.