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Derzeit wird als Versuchsinitiative ein Hochgeschwindigkeitsinternet eingeführt.

Obwohl das Neckar-Odenwaldkreis als weniger dicht besiedelt gilt, strebt er danach, mit der Verlegung von Glasfaserkabeln eine Vorreiterrolle einzunehmen. Bedauerlicherweise bleibt die Entwicklung hinter den anfänglichen Erwartungen zurück.

Der Neckar-Odenwaldkreis strebt an, bis 2026 das ganze Land mit einem flächendeckenden...
Der Neckar-Odenwaldkreis strebt an, bis 2026 das ganze Land mit einem flächendeckenden Hochgeschwindigkeits-Internetzugang über Glasfaser anzuführen.

- Derzeit wird als Versuchsinitiative ein Hochgeschwindigkeitsinternet eingeführt.

BBV Germany verschiebt die Verwirklichung eines flächendeckenden Hochgeschwindigkeitsinternets via Glasfasernetze im Neckar-Odenwald-Kreis um zwei Jahre und erreicht das Ziel nun 2024 statt wie ursprünglich geplant 2022. Der Kreis bestätigte dies auf Anfrage. Das Unternehmen hat seinen Zeitplan nun angepasst und plant, das Projekt bis Ende 2026 abzuschließen, um seine Rolle als Vorreiter auf nationaler Ebene zu wahren. Beachtenswert ist, dass die Projektfinanzierung vollständig privat ist und keine Steuer- oder Zuschussmittel in Anspruch nimmt. Dies stellt eine Herausforderung in ländlichen Gebieten dar, wo die Entfernungen groß und die Expansionskosten hoch sind.

Laut dem Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr sind lediglich 10,48 % der Haushalte im Neckar-Odenwald-Kreis an ein hochmodernes Glasfaserkabel mindestens bis zum Gebäude angeschlossen. Dies stellt den ländlichen Kreis hinter den bescheidenen Zahlen für Baden-Württemberg (18,87 %) und Deutschland (32,08 %) insgesamt dar. Das Ziel der Bundesregierung ist es, das gesamte Land bis 2030 mit einer flächendeckenden Glasfaserinfrastruktur auszustatten. Kreisadminstrator Achim Brötel (CDU) verkündete bei Projektstart im Jahr 2021: "Der Neckar-Odenwald-Kreis wird der erste Kreis in Deutschland sein, der flächendeckend mit Glasfaser versorgt wird, ohne einen Penny an Steuer- oder Zuschussmitteln."

Momentan erhalten Haushalte im Kreis eine Download-Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde via Kupferkabel. BBV Germany verspricht mit der Glasfaser-Verbindung bis zu 1000 Megabit pro Sekunde für den Download.

Bis Oktober 2023 waren laut Neckar-Odenwald-Kreis 50 % der Bauarbeiten für die Glasfasernetz-Ausbau abgeschlossen. Allerdings hat das Projekt in den letzten Monaten an Tempo verloren, aufgrund steigender Kosten und einer trägen Bauindustrie.

BBV Germany wird sich auf die Aktivierung bestehender Glasfaser-Internetverbindungen konzentrieren, wie in einer Pressemitteilung angegeben. Das Unternehmen möchte zudem Möglichkeiten zur gleichzeitigen Verlegung von Rohren und Kabeln nutzen, zum Beispiel bei Straßenreparaturen. Im Kreis müssen mehr als 1.300 Kilometer unterirdischer Routen verlegt werden, was mehr als 43.000 Gebäude betrifft.

Das Unternehmen erwartet, rund 135 Millionen Euro zu investieren - etwa 15 Millionen Euro mehr als initially planned in 2021. Initial hatte BBV Germany 13.500 Verträge mit privaten Haushalten im Neckar-Odenwald-Kreis für das Projekt angestrebt. Zum Projektstart im Juni 2021 hatten bereits rund 24.000 Haushalte und Unternehmen Verträge unterzeichnet, laut dem Kreis. Die aktuelle Vertragszahl gibt das Unternehmen nicht bekannt, unter Berufung auf die Konkurrenz.

Andere Anbieter werden ebenfalls Zugang zu den Netzen haben. BBV Germany bezieht Wert aus dem Projekt nicht nur durch die Einnahmen aus den unterzeichneten Verträgen, sondern auch durch die Nutzung seiner eigenen Netze durch andere Anbieter. BBV Germany hat kein solches Projekt in einem anderen Kreis in Betrieb. Im benachbarten Main-Tauber-Kreis ist das Unternehmen aktiv, aber deutlich im Ausbau hinterher.

Seit Jahren werden in Deutschland Telefonkabel für Internetverbindungen im Wohnbereich genutzt. Fernsehkabel spielten ebenfalls eine wichtige Rolle beim Internetgebrauch. Beim Glasfaser war Deutschland lange Zeit im Rückstand, mit Significant Investments erst in den letzten Jahren.

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