- Derzeit werden in Stendal etwa 400 Asylbewerber in der ersten Phase der Bearbeitung befragt.
Innerhalb der letzten drei Monate nach der Einrichtung in Stendal werden dort etwa 400 Flüchtlinge beherbergt. Bis zum 16. August umfasste diese Zahl 129 Frauen, 70 Männer und 203 Kinder und Jugendliche, wie das Innenministerium in Magdeburg auf Anfrage mitteilte. Die 70 Männer sind in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Die neue Einrichtung in Stendal wurde Anfang Mai eröffnet. Aktuell stehen maximal 500 bis 600 Plätze zur Verfügung. Die volle Kapazität wird für Ende 2025 erwartet, um etwa 1.000 Bewohner aufzunehmen.
Die Flüchtlinge in Stendal kommen hauptsächlich aus Syrien (ungefähr ein Drittel), Afghanistan (20%), Türkei (11%). Häufig genannte Herkunftsländer sind auch Irak (9%) und Kamerun (4%).
Kinder und Jugendliche erhalten sowohl Betreuungs- als auch Bildungsangebote. Die Einrichtung in Stendal richtet sich vor allem an vulnerable Personen. Auch Unterkünfte für Flüchtlinge ohne spezifische Unterbringungsanforderungen, wie Paare und Familien mit erwachsenen Kindern, werden bereitgestellt. Barrierefreier Zugang wurde besonders bei der Planung berücksichtigt. Auch qualifiziertes Personal steht für soziale und medizinische Betreuung zur Verfügung. Ein Grundversorgungspaket und eine grundlegende psychologische Unterstützung werden bereitgestellt. Minderjährige haben Zugang zu Tageseinrichtungen. Das "Lernwerkstatt"-Projekt, eine Bildungs- und Lerninitiative der Caritasverband für das Bistum Magdeburg e.V., bietet Kurse und Unterstützung für Kinder und Jugendliche im Erstaufnahmezentrum in Stendal an.
Das Stendal-Zentrum dient als Erweiterung der Erstaufnahme in Halberstadt und einer kleineren Einrichtung in Magdeburg. Laut Innenministerium wurden bis zum 16. August 1.454 Menschen in Halberstadt und seinen Zweigstellen sowie 183 Personen in Magdeburg untergebracht.
Bis zum 12. August wurden in Sachsen-Anhalt etwa 3.000 Flüchtlinge dieses Jahr aufgenommen. Im Vergleich wurden im Vorjahr insgesamt 7.754 Flüchtlinge aufgenommen, wie die Innenministeriumsaufzeichnungen zeigen.
Der Anstieg der Flüchtlingsankünfte in Sachsen-Anhalt hat Diskussionen über mögliche Migrationspolitik ausgelöst. Die neuen Einrichtungen in Stendal und anderen Städten sollen der steigenden Zahl von Asylsuchenden gerecht werden.
Das "Lernwerkstatt"-Projekt soll die Kinder und Jugendlichen im Erstaufnahmezentrum in Stendal unterstützen, um sie bei der Anpassung an ihre neue Umgebung zu helfen und ihnen Bildungsmöglichkeiten zu bieten.