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Der Sommer beginnt mit einem Paukenschlag, denn Stürme verursachen Chaos und Gewalt.

Wir grüßen die mächtigen Stürme, die so genannten Superzellen, und ihre Nachkommen, die zerstörerischen Wirbelstürme, die Tornados.

Es ist zwar Sommeranfang, aber es gibt Unwetter über Deutschland, wie hier vor ein paar Tagen bei...
Es ist zwar Sommeranfang, aber es gibt Unwetter über Deutschland, wie hier vor ein paar Tagen bei Leipzig.

Der Sommer beginnt mit einem Paukenschlag, denn Stürme verursachen Chaos und Gewalt.

Heute beginnt sommer Kalenderweise, aber schlechten Wetterverhältnissen verhindern unseren Eintritt in die sonnige Saison. Ein Luftmassengraben über Deutschland bringt hohes Maß an Wettergefahren. Allerdings erklärt Meteorologe Oliver Hantke, dass das Wetter langsam über dem Wochenende abnimmt.

ntv.de: Sommer hat ein unglückliches Start. Wo liegt der größte Blitzeinschlagrisiko heute?

Oliver Hantke: Das größte Blitzeinschlagrisiko teilt sich heute in zwei Bereiche: einer reicht vom Saarland bis zum Eifel, und der andere liegt direkt über Bayern. Schwerer Regen, Haagenschauer und Tornados können auftreten. Es kann sehr intensiv in südlichem Bayern sein, mit hoher Energiepotential und extrem feuchtem Luft.

Zudem gibt es erhebliches Windscherungspotential, was die Entstehung von Superzellen mit großem Haagel über 5 Zentimetern Durchmesser und Tornados ermöglichen kann. Allerdings gibt es Unsicherheiten aufgrund von Sahara-Staub in höheren Atmosphärenschichten, wie intensiv die Stürme wirklich sein werden. Die höchsten Temperaturen werden zwischen 17 und 22 Grad im Norden, 23 bis 26 Grad im Mittel und 26 bis 30 Grad im südlichen Deutschland liegen.

Wie ist das Wetter für die Öffentlichkeitsveranstaltung und den EM-Spielen heute?

Die Abendpartie zwischen Slowenien und Serbien in München wird heiß und regnerisch sein. Der Start um 3 Uhr ist noch trocken mit etwa 26 Grad, aber Blitzeinschläge während des Spiels möglich sind. Großer Haagel, schwerer Regen, starke Windböen und Blitzeinschläge sind Möglichkeiten. Es ist auch möglich, dass das Sturmzentrum weiter weg bleibt oder bis nach dem Spielende passiert.

Und die anderen Spiele?

Das dänische Team trifft auf England um 18 Uhr in Frankfurt, bei Temperaturen von 23 Grad. Es können Nieselregen und Gewittern in der Nähe von Frankfurt auftreten, aber auch Sonnenschein. Das Risiko für Gewittern liegt bei 50%. Um 21 Uhr spielt Spanien gegen Italien in Gelsenkirchen, bei Temperaturen von 18 Grad. Intermittentes Regnen ist wahrscheinlich, aber starke Gewittern mit Hagel, schwerem Regen und Orkanen sind seltener als moderat bis starkes Regnen. Das Risiko für Gewittern liegt bei 60%.

Was kommt nach? Sind die Stürme am Freitag vorbei?

Leider nicht. Freitag ist auch unangenehm, feucht und gefährlich in manchen Bereichen. Von Süddeutschland bis in den Mittelraum und ins Osten hinein bilden sich in feuchter Luft über weiten Bereichen allgemeine Gewittern. In den östlichen Teilen des Landes, von der Oder bis Niederbayern, gibt es noch ausgedehnte Hitzeperioden. Allerdings liegt die meiste Energie für starke Gewittern mit Haagel, schwerem Regen und Orkanen oder sogar Tornados dort. Im Westen und Nordwesten kann es intermittierend regnen, aber ohne Blitzeinschläge und Donnerschläge. Die höchsten Temperaturen liegen zwischen 20 Grad in Ostfriesland und 31 Grad an der Neisse.

Wann lässt das Wetter auf?

Das Wochenende beginnt mit gemischtem Wetter, mit Gewittern im Süden und Westen. Allerdings findet eine stetige Verbesserung des Wetters statt. Es ist nicht so warm oder heiß im Osten und Süden, wie es in den letzten Tagen war. Die höchsten Temperaturen liegen zwischen 17 und 25 Grad.

Und am Sonntag?

Das Wetter setzt sich mit einer Mischung aus Sonne und einigen mehr Schauern fort. Temperaturen reichen von 17 bis 24 Grad, bis 26 Grad am Rhein. Es könnte an den Alpen recht düster aussehen mit durchgängigem Regen und einem Maximum von 15 Grad. Anfangs der Woche scheint es etwas frisch und sommerwarm zu sein: es ist erwartet, dass es am Montag und Dienstag trocken und sommerwarm ohne Gewittern ist.

Zusätzliche Frage zur Sommersonnwende heute: Die Meteorologen haben die Saison früher gestartet, am 1. Juni. Was ist der Unterschied zwischen astronomischem und meteorologischem Sommerbeginn?

Genau um 10:29 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit steht der Sonne genau über dem Arktischen Kreis, der sich an 23,5 Grad nördlicher Breite befindet. In anderen Worten: sie steht im Zenit und erscheint senkrecht von unten. Damit ist es die längste Tagessonne im Norden der Erde - dies ist der astronomische oder kalendarische Sommerbeginn. Bis zum Herbstsgleichstand zieht diese Zenitposition Richtung Äquator zurück und bis zum Wintersonnenwende nach Süden - dann erleben wir in Deutschland die kürzeste Tagessonne. In den meisten Jahren fällt der Sommerbeginn auf den 21. Juni, aber das ist in diesem Jahr nicht der Fall. Das liegt daran, dass die Erde nicht genau um den Sonnen umkreist und ein Schaltjahr ein zusätzliches Tag hinzufügt.

Und das meteorologische Sommerbeginn?

Meteorologen setzen die Jahreszeiten stets am ersten Tag des Monats an praktischen Gründen an. Dadurch haben alle Jahreszeiten genau drei Monate die gleiche Länge und können wir leichter Wetterstatistiken ermitteln.

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